Mobile Spender für Sonnencreme? Was in den Niederlanden schon vergangenes Jahr erfolgreich getestet wurde, plant das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nun in Deutschland. Das Amt will in den Städten, in denen Spiele stattfinden, kostenlose Sonnencreme-Spender aufstellen - also zum Beispiel in Dortmund, Düsseldorf und Gelsenkirchen.
BfS-Präsidentin Inge Paulini sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass viele Fans das Fußballfest auch tagsüber draußen feiern wollten. Zugleich sei im Juni und Juli der Schutz vor UV-Strahlung besonders wichtig. "Wir wollen dafür werben, auch beim Sport und im Fantrubel an Sonnenschutz zu denken", sagte Paulini.
Immer häufiger Hautkrebs
Übermäßige UV-Strahlung und Sonnenbrände können bekanntlich Krankheiten wie Hautkrebs auslösen. Laut Statistischem Bundesamt sei die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs in den letzten 20 Jahren fast stetig gestiegen. 2022 wurden 109.400 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt. Das seien gut 75 Prozent mehr Fälle als noch im Jahr 2002 gewesen, so die Behörde.
Menschen sitzen bei Sonnenschein am Aachener Weiher in Köln
Dies decke sich mit der zunehmenden UV- und Hitzebelastung, vor der auch die BfS-Präsidentin warnt. Der reine Appell, sich vorher einzucremen und Kopf und Hautpartien bedeckt zu halten, reiche nicht aus. Dafür unterschätzten zu viele Menschen die Risiken. Freizeit- und Sportorte sollten daher so gestaltet werden, dass sich die Menschen dort jederzeit gut selbst schützen können.
Bei Großveranstaltungen im Sommer könnten kostenlose Sonnencreme-Spender da ein gutes Angebot sein. Für diese Europameisterschaft in Deutschland möchte das nun das BfS selbst realisieren. Das Turnier findet vom 14. Juni bis 14. Juli in zehn EM-Städten statt.
Unsere Quellen:
- Bundesamt für Strahlenschutz
- Statistisches Bundesamt
- Evangelische Pressedienst (epd)