Kurz vor sieben Uhr schrillten am Samstag im Kreis Kleve am Niederrhein plötzlich die Sirenen. Gleich drei Töne hintereinander - drei Mal lang mit Pause, dann ein heulender Ton und schließlich ein Dauerton für die Entwarnung. Danach klingelte das Telefon in der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst durchgehend. So berichtet es ein Sprecher am Morgen gegenüber dem WDR. Viele besorgte Menschen wollten wissen, was los ist. Die Antwort: gar nichts. Fehlalarm. Eine Warnung über die App "Nina" gab es nicht.
Der Fehlalarm wurde laut Leitstelle nicht durch einen technischen Defekt ausgelöst. Jemand habe bei der Übergabe schlicht den Knopf zu früh gedrückt. Denn eigentlich sollte es erst am Mittag einen Probealarm im Kreis Kleve geben. An jedem ersten Samstag im Monat um 12 Uhr werden im Kreisgebiet die Sirenen mit einem angekündigten Probealarm getestet. "Auf den verzichten wir jetzt aber, sonst werden die Bürger ja ganz verrückt", so der Sprecher weiter.
"Wir sind jetzt wach"
Die Anrufer ließen sich jedenfalls schnell beruhigen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Weeze beruhigte die Menschen auf Facebook. "Es besteht keine Gefahr", schrieb sie am frühen Morgen. Verständnis auch dort. "Gott sei Dank. Im ersten Moment bekommt man schon einen Schrecken", schrieb eine Nutzerin. Ein anderer nahm es mit bissigem Humor: "Wir sind jetzt wach, hat ja super geklappt".
Nach Angaben des Innenministeriums hat NRW mit derzeit rund 6.000 Sirenen über 700 mehr installiert als noch Mitte 2021. Die Sirene - der Klassiker unter den Warnmeldungen - warnt mit einem einminütigen Heulton, der immer wieder auf- und abschwellt, vor einem Notfall. Beim landesweiten Warntag im März waren zuletzt die Sirenen in ganz NRW und das Zusammenspiel verschiedener Warnmittel - also die Warnung per App, Lautsprecherdurchsagen oder auf digitalen Anzeigetafeln - getestet worden.