Überlastung: Darum geht es beim Eurowings-Streik

Stand: 18.10.2022, 09:16 Uhr

Bei Eurowings streiken wieder die Piloten: Bis Mittwoch wollen viele von ihnen am Boden bleiben. Den Pilotinnen und Piloten geht es nicht ums Geld - sie fordern weniger Arbeitszeit.

Seitdem die Corona-Krise vorbei ist und wieder viele in den Urlaub fliegen, ist es an den Flughäfen oft voll. Gerade an den Sicherheitskontrollen bilden sich oft lange Schlangen, weil Personal fehlt.

Piloten wollen weniger arbeiten

Aber nicht nur auf dem Boden, auch in der Luft klagen Mitarbeitende über eine hohe Arbeitsbelastung. Die Pilotinnen und Piloten bei Eurowings kämpfen deshalb in Tarifverhandlungen für kürzere Arbeitszeiten. Bisher sind maximal 55 Stunden in sieben Tagen erlaubt. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) fordert maximal 50 Stunden, weil die Piloten zu oft bis an die bisherige Obergrenze verplant würden, so VC-Sprecher Matthias Baier: "Wenn sie die ganze Zeit am Limit operieren, ist das irgendwann zuviel." Eurowings ist bereit, auf 52 Stunden runterzugehen.

Ein zweiter Punkt sind die Ruhezeiten: Eurowings-Pilotinnen und -Piloten haben inklusive Urlaub 126 freie Tage im Jahr. Die Gewerkschaft VC fordert 140 freie Tage. Eurowings bietet etwas weniger: 136 Tage.

Streik auch in Düsseldorf, Köln-Bonn und Dortmund

Mehr Entgegenkommen ist aus Sicht der Fluggesellschaft nicht möglich, dann sei der Flugbetrieb gefährdet. "Unser Angebot ist bereits jetzt ein einzigartiges für unsere Branche", so Eurowings-Personalchef Kai Duve. Der Gewerkschaft reicht das nicht, deshalb hat sie erneut zum Streik aufgerufen: Drei Tage bis einschließlich Mittwoch fallen viele Eurowings-Flüge aus - unter anderem an den NRW-Flughäfen Düsseldorf, Köln-Bonn und Dortmund.

Hinweis der Redaktion: In einer vorherigen Version dieses Beitrags hieß es, Pilotinnen und Piloten haben 129 freie Tage. Wir haben den Fehler korrigiert.