Erste Bilanz: Ein Jahr gemeinsamer Krisenstab in der Städteregion Aachen

Stand: 01.03.2021, 14:27 Uhr

Seit genau einem Jahr arbeiten die Krisenstäbe von Stadt und Städteregion Aachen im Kampf gegen das Coronavirus eng zusammen. Grund für die Kooperation war die erste Infektion in NRW im Kreis Heinsberg.

Von Wolfgang Deutz

Am Anfang gingen die Verantwortlichen von Stadt und Städteregion davon aus, dass der Erstinfizierte, ein Mann aus dem Kreis Heinsberg, möglicherweise auch im Raum Aachen unterwegs war und hier Menschen infiziert haben könnte. Das erwies sich aber als Trugschluss. Die Zusammenarbeit wurde dennoch fortgeführt. Erfolgreich, sagen übereinstimmend Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Städteregionsrat Tim Grüttemeier. Stadt und Städteregion seien durch die Krise noch enger zusammengewachsen und dadurch auch auf künftige Krisen gut vorbereitet.

Impfungen laufen nach Plan

Auch im gemeinsamen Impfzentrum laufe derzeit alles nach Plan. 1.100 Impfdosen werden täglich verimpft: 750 Dosen von Biontech/Pfizer, 400 von Astrazeneca. Im Gegensatz zu anderen Impfzentren in NRW bleibt in Aachen kein Impfstoff liegen, sagt Tim Grüttemeier. Auch Nebenwirkungen habe es bislang in Aachen bislang weder mit dem einen noch mit dem anderen Vaccin gegeben.

Ziel sind 2.000 Impfungen pro Woche

In den kommenden Wochen sollen die Kapazitäten weiter steigen. 2.000 Impfungen täglich werden dann in der umgebauten Eissporthalle möglich sein, sagt der Krisenstab. Reichen die Kapazitäten nicht mehr aus, würden auch die Hausärzte mit "ins Boot" geholt. Erste Gespräche liefen.

Kein schnelles Ende des Lockdowns

Zur Wahrheit gehöre aber auch dazu: Die gestiegenen Impfraten werden auch in den kommenden Wochen noch nicht reichen, um umfangreiche Lockerungen, zum Beispiel für Handel oder Gastronomie zu erreichen. Hier wolle man sich langsam und behutsam vortasten, sagt Oberbürgermeisterin Sybille Keupen. Es nütze niemandem, kurz zu öffnen, um dann schnell wieder zu schließen, pflichtet ihr Städteregionsrat Tim Grüttemeier bei. Umfangreiche Tests sollen helfen. Der Aachener Krisenstab setzt deshalb wie die Bundesregierung auf eine umfangreiche Teststrategie. Das heißt: Es wird mehr Angebote für Schnelltests geben.