Arbeiter reparieren auf der Strecke zwischen Essen und Duisburg, hier in Höhe Mülheim, das Schienennetz.

Die Bahn baut - das sind die wichtigsten Sperrungen 2024

Stand: 05.01.2024, 06:00 Uhr

Bahnreisende werden sich in Geduld üben müssen: Für 2024 hat die Bahn deutschlandweit zahlreiche Streckensperrungen angekündigt. Grund sind Sanierungsarbeiten. Ein Überblick über die heftigsten Sperrungen in NRW.

Wer viel mit dem Zug unterwegs ist, weiß: Das Schienennetz der Deutschen Bahn ist vielerorts renovierungsbedürftig. Für 2024 hat die Bahn nun umfangreiche Sanierungsarbeiten angekündigt. Die Baustellen werden - man ahnt es - zu vielen Verspätungen und Ausfällen im Zugverkehr führen. Auch NRW ist betroffen. So beginnt das neue Jahr für Bahnreisende im Ruhrgebiet und am Niederrhein gleich mit mehreren Streckensperrungen und Zugausfällen.

Bahnsanierungen: "Wird endlich was getan"

WDR 5 Mittagsecho 29.12.2023 10:47 Min. Verfügbar bis 28.12.2024 WDR 5


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Die wichtigsten Baustellen in NRW und ihre Auswirkungen:

  • Sperrung Essen – Dortmund vom 5. Januar bis 23. Februar

Von diesem Freitag an bis 23. Februar 2024 wird die stark befahrene Verbindung von Essen über Bochum nach Dortmund sieben Wochen lang gesperrt sein. Laut Bahn wird dann gleichzeitig an Gleisen, Weichen und der Oberleitung gearbeitet. Das hat erhebliche Auswirkungen bis in den Nahverkehr.

In Bochum halten bis zum 23. Februar keine Fernzüge und nur wenige Regionalzüge. Betroffen sind diverse ICE-Verbindungen - wie zum Beispiel die Linien Düsseldorf-Berlin, Hamburg-Passau oder Stuttgart-Dresden. Auf einigen Strecken kann man ersatzweise in Solingen ein- oder aussteigen. Die ICE/IC-Linie Lindau-Dortmund endet bereits in Köln. Alle Halte im Ruhrgebiet entfallen, ebenso auf der Strecke Dortmund-Wien. Der ICE Aachen-Berlin wird erst ab Dortmund eingesetzt.

Auf der ICE-Linie Dortmund-München wird ein Teil der Züge umgeleitet. Auch die IC-Linie Köln-Gera/Leipzig ist betroffen: Hier wird ein Teil der Züge umgeleitet, andere fahren nur bis Dortmund.

Hier finden Sie alle Details:

  • Sperrung Oberhausen – Arnheim vom 5. bis 19. Januar

Die Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich wird dreigleisig ausgebaut. Dazu stehen Arbeiten an Brücken, Lärmschutzwänden, Oberleitungen Gleisen an. Züge zwischen Köln und Utrecht werden umgeleitet, die Fahrzeit nach Amsterdam verlängert sich um rund 30 Minuten. Außerdem fallen die Halte in Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen und Arnheim aus. Ersatzweise halten die Züge in Mönchengladbach und s-Hertogenbosch.

Insgesamt soll die Strecke Emmerich-Oberhausen volle 80 Wochen ausfallen. Die nächste Sperrung folgt von Mitte Mai bis Mitte Juni. Ab November 2024 seien dann wechselnd Voll- und Teilsperrungen geplant, so die Ankündigung der Bahn. Mit Auswirkungen für Pendler ebenso wie für Firmen und Häfen am Niederrhein, die ihre Logistik über die Schiene abwickeln.

  • Sperrung Köln – Bonn vom 8. bis 19. Januar

Für das neu entstehenden elektronische Stellwerk "Linker Rhein" müssen auf dem Streckenabschnitt zwischen Köln und Brühl Signale montiert und Kabel verlegt werden. Zudem werden zahlreiche Weichenheizanlagen erneuert. Züge zwischen Köln und Koblenz werden umgeleitet, einige fallen ganz aus. Die Bahnhöfe Köln, Bonn, Remagen und Andernach werden nicht angefahren.

Der ICE-Sprinter Bonn-Berlin fährt nur von und bis Köln. Fernverkehrszüge zwischen Koblenz und Köln Hauptbahnhof werden nach Köln-Messe/Deutz umgeleitet. Es entfallen die Halte in Andernach, Remagen, Bonn und Köln. Alle IC-Züge halten ersatzweise in Bonn-Beuel.

  • Sperrung Duisburg – Oberhausen vom 23. März bis 7. April

Eigentlich ist eine Baustelle im Autobahnkreuz Kaiserberg die Ursache für diese Sperrung. Aus Sicherheitsgründen sollen aber auch die darunter verlaufenden Bahngleise von Duisburg in Richtung Oberhausen und Essen vollständig gesperrt werden. Mit Folgen für den Fahrplan rund um Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Mülheim (Ruhr), Essen und Bochum. Duisburg und Essen werden vom Fernverkehr zwar angefahren, Duisburg aber nur aus dem Süden kommend und Essen nur aus dem Norden kommend. Einzelne Zwischenhalte entfallen.

Kabelrollen am Kölner Hauptbahnhof, dahinter ein Zug

Arbeiten überall am Schiennenetz in NRW

Betroffen sind zahlreiche ICE-Linien - etwa wie die Strecke Düsseldorf-Berlin, die dann nur zwischen Essen und Berlin verkehrt. Der ICE Köln-Berlin startet in Düsseldorf, Köln entfällt. Die ICE-Linie Aachen/Köln-Berlin werden auf unterschiedlichsten Wegen durch das Ruhrgebiet geführt. Die IC-Linie Stuttgart-Norddeich Mole umfährt das Ruhrgebiet und hält nicht in Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen, Wanne-Eickel und Recklinghausen. Der ICE von Passau nach Hamburg fährt nur auf den Abschnitten zwischen Passau und Köln sowie zwischen Dortmund und Hamburg. Der ICE Wien–Dortmund fährt nur bis Köln. Auch auf den ICE-Strecken zwischen München und Dortmund, Interlaken und Hamburg, München und Stuttgart gibt es Unterbrechungen vor allem im Ruhrgebiet. Die Details finden Sie hier:

  • Baustelle Köln – Frankfurt vom 16. Juli bis 16. August

Zwei Tage nach dem Ende der Fußball-Europameisterschaften in Deutschland rücken die Bautrupps der Bahn auf der Strecke zwischen Köln und Frankfurt an. Einzelheiten zu den Baumaßnahmen auf diesem Streckenabschnitt sind aber noch nicht bekannt. Sie sollen nach Angaben der Bahn demnächst folgen.

App "DB Bauarbeiten" und Infos auf der Homepage

Darüber, welche Züge wann genau fahren - und wann nicht -, sollen Reisende bei der aktuellen Auskunft erfragen, sagt die Bahn. Um halbwegs den Überblick zu behalten, rät die Bahn außerdem, die App "DB Bauarbeiten" herunterzuladen. Darin kann man einzelne Strecken oder Linien abonnieren und erhält dann aktuelle Informationen zu Änderungen. Auf ihrer Homepage informiert die Bahn außerdem bundeslandspezifisch auch über "baubedingte Fahrplanänderungen in NRW":