ADAC-Test: Viele Autofahrer kennen Verkehrsregeln nicht richtig

Stand: 07.07.2022, 13:21 Uhr

Die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland haben offenbar Lücken beim Thema Verkehrswissen. Das hat ein aktueller Test des ADAC ergeben.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Autofahrerinnen und Autofahrer haben offenbar große Wissenslücken, was Verkehrsregeln, richtiges Fahrverhalten und Verkehrssicherheit angeht. Das ergab ein bundesweiter Wissenstest des ADAC. Demnach beantwortete auch in NRW eine deutliche Mehrheit viele der 20 Testfragen aus dem amtlichen Katalog der Führerschein-Theorieprüfung nicht oder nur teilweise korrekt.

Wissenslücken bei Telefonieren im Auto und anderen Themen

Probleme hatten Autofahrer in NRW unter anderem bei den Themen Telefonieren im Auto und Reißverschlussverfahren. Nur 13 Prozent beantworteten die Frage nach der Handynutzung am Steuer vollständig richtig. Zwar wussten immerhin fast alle, dass das Smartphone zum Telefonieren nicht gehalten werden darf (92 Prozent). Aber nur 19 Prozent der NRW-Autofahrer kreuzten richtigerweise an, dass man nur telefonieren darf, wenn die Nutzung des Smartphones höchstens eine kurze Blickzuwendung erfordert.

Lediglich etwa jeder Fünfte (19 Prozent) konnte beantworten, dass das Reißverschlussverfahren anzuwenden ist, wenn der Fahrstreifen endet oder durch ein Hindernis nicht durchgängig befahrbar ist - nicht aber am Ende des Beschleunigungsstreifens auf der Autobahnauffahrt. Hier schnitten die NRW-Autofahrer bundesweit am schlechtesten ab.

Regeln zum Tempo beim Überholen vielen nicht geläufig

Auch bei anderen Fragen rund um das Thema Fahrsicherheit lag ein großer Teil der Autofahrer in NRW daneben: Nur jeder Dritte kannte die Regeln zur Geschwindigkeit beim Überholvorgang oder wusste, wie viel Abstand er zu Fahrradfahrern innerorts (1,5 Meter) und außerorts (2 Meter) mindestens einhalten muss. Dass sich der Bremsweg bei doppelter Geschwindigkeit vervierfacht, konnten nur 45 Prozent der Autofahrer beantworten.

Für den "Wissenstest Autofahrer 2022" hatte der ADAC nach eigenen Angaben insgesamt 3.547 repräsentativ ausgewählte Menschen ab 17 Jahren befragt, darunter 408 aus NRW, die im Besitz eines Führerscheins sind. Der Test konzentrierte sich auf die häufigsten Unfallursachen.

NRW im bundesweiten Vergleich auf Platz 8

Nur ein Prozent der Befragten in NRW kam laut ADAC auf mindestens 17 und damit mehr als 80 Prozent richtige Antworten. Im Durchschnitt hätten die NRW-Autofahrer lediglich bei knapp der Hälfte der Fragen richtig (9,6) gelegen. Damit landet NRW dem ADAC zufolge im bundesweiten Vergleich auf dem 8. Platz. Die meisten richtigen Antworten hätten Autofahrer aus Niedersachsen (10,3) gegeben.

Laut ADAC Umfrage hatten Autofahrerinnen und Autofahrer, die den Führerschein erst in den vergangenen zwei Jahren gemacht haben, deutlich weniger Probleme mit der Beantwortung der Fragen als Menschen mit einem über 20 Jahre alten Führerschein. Der ADAC rät, die Kenntnisse über Verkehrsregeln und korrektes Fahrverhalten regelmäßig aufzufrischen - auch weil sich viele Regeln mit der Zeit ändern.

Über dieses Thema berichtet am 07.07.2022 unter anderem WDR 2 um 9:15 Uhr und WDR aktuell um 12:45 Uhr.

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