Irrfahrt durch Münsters Innenstadt: Keine Amokfahrt

Stand: 13.12.2022, 20:00 Uhr

Schreckmomente am Montagabend in Münster: Ein offenbar psychisch gestörter Mann ist mit einem Kleinwagen - an zwei Weihnachtsmärkten vorbei - durch die abgesperrte Innenstadt gefahren.

Rotes Auto umringt vonm Polizeiwagen auf dem Prinzipalmarkt

Die Irrfahrt endete auf dem Prinzipalmarkt

Drei Menschen wurden dabei leicht verletzt. Die Irrfahrt begann am Harsewinkelplatz in Münster. Hier folgte der Mann unerlaubt einem Polizeifahrzeug durch eine Sperrstelle. Ein Sicherheitsbediensteter regierte direkt und griff durch das geöffnete Fenster in das Fahrzeug, um den 37-Jährigen an der Weiterfahrt zu hindern. Dieser beschleunigte allerdings seinen Wagen und verletzte den Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes dabei leicht. Den Ermittlungen zufolge touchierte er während der Fahrt eine weitere Person, die leicht verletzt wurde.

Vorbei an zwei Weihnachtsmärkten wurde das Auto erst am Prinzipalmarkt von einem größeren Polizeiaufgebot gestoppt. Die Beamten waren hier, um eine Demonstration abzusichern. Am Prinzipalmarkt erlitt eine Frau eine Panikattacke.

Polizei schließt Terrorakt aus

Nach Angaben der Polizei gibt es derzeit keine Hinweise auf einen Terrorakt oder eine Amokfahrt. Anhaltspunkte für eine gezielte Verletzung Unbeteiligter gebe es bislang nicht. Der Fahrer sei Personengruppen aktiv ausgewichen und habe durch Hupen auf sich aufmerksam gemacht.

Fahrer in psychiatrischer Einrichtung

Der Fahrer des Kleinwagens ist den Behörden bekannt. Er wurde noch Montagabend in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Die Ermittlungen dauern an.

Die Stadt Münster hat inzwischen auf die Irrfahrt reagiert und an zwei Kontrollstellen das Personal aufgestockt. Außerdem sollen die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes nochmals für mögliche Gefahren sensibilisiert werden.

Bei Passanten wurden Erinnerungen an die Amokfahrt in Münster im April 2018 wach. Damals wurden vier Menschen getötet und mehr als 20 verletzt.

Über dieses Thema berichten wir am 13. Dezember 2022 auch im Fernsehen in der Lokalzeit Münsterland.