Massenwahn, ganze Dörfer im wilden Tanz: Wo der Wanderprediger Friedrich Muck-Lamberty auftaucht in den wirren Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, begeistert er die Menschen. Am 7.1.1984 ist Muck-Lamberty gestorben.
Friedrich Muck-Lamberty ist in der wirren und harten Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ein erstaunlicher Mensch. Er spricht über Gott und die Welt, über die "Neue Zeit", die eine "Not-Zeit" ist und dass man zu einer "Not-Wende" kommen muss, indem man den verderblichen Strömungen begegnet. Mit seiner Schar zieht er durch die Lande und ruft die Menschen zur Besinnung auf. *** Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin: Heidemarie Hecht, Biografin *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Christiane Kopka, Redaktion: David Rother.
Friedrich Muck-Lamberty ist in der wirren und harten Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ein erstaunlicher Mensch. Er spricht über Gott und die Welt, über die "Neue Zeit", die eine "Not-Zeit" ist und dass man zu einer "Not-Wende" kommen muss, indem man den verderblichen Strömungen begegnet. Mit seiner Schar zieht er durch die Lande und ruft die Menschen zur Besinnung auf.
Ein so überzeugender Prediger wie Muck-Lamberty trifft den Nerv der Zeit. Begierig lauschen die Entwurzelten und Verunsicherten seinen Botschaften.
Während der NS-Zeit gerät er gelegentlich in Schwierigkeiten, unter denen er sich aber wegducken kann. In den 1950er-Jahren zieht er zunächst nach Königswinter, dann als Heiler in den Westerwald. Bis zu seinem Tod im Alter von 92 Jahren am 7. Januar 1984 bleibt Friedrich Muck-Lamberty ein Querkopf und Freigeist. Er begrüßt Fidel Castros Kuba und die Studenten-Revolte, sieht sich als Vorreiter der Ökobewegung.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:- wie der kleine Friedrich Lamberty zu seinem Spitznamen "Muck" kommt,
- womit die "Kohlrabi-Apostel" und "Inflationsheiligen" nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland ihre Anhänger begeistern,
- welches Ernährungs-Experiment der deutschen Marine Friedrich Muck-Lamberty sehr entgegen kommt,
- dass Muck-Lamberty selbst es mit der gepredigten Askese nicht so genau nimmt.
Das sind die wichtigsten Quellen und Interviewpartnerin:- Heidemarie Hecht, Biografin
- Heidemarie Hecht: "An alle Lebendigen. Friedrich Muck-Lamberty - Ein völkischer Freigeist.", Jena 2020
- Ulrich Linse: "Barfüßige Propheten. Erlöser der zwanziger Jahre", Berlin 1983
- Lisa Tetzner: "Im Land der Industrie zwischen Rhein und Ruhr", Jena 1923
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Technik: Theo Kramer
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