Die Gesellschaft wird immer gewalttätiger - sagt man: aber stimmt das? Darüber sprechen wir. Die Politik muss aufpassen, dass sie auch jüngeren Menschen Identifikationsfiguren bietet, meint unser Kommentator am Küchentisch. Zuerst aber blickt unser Host Philipp Anft auf die aktuellen Versuche, unsere Verfassung wetterfest zu machen.
Und darum geht es in unserem Meinungspodcast heute im Detail:
Gerade hat der Bundestag darüber debattiert, wie man unsere Verfassung so aufstellen kann, dass sie nicht gleich aus den Angeln gehoben wird, wenn der Sturm mal etwas heftiger übers Land fegt – sprich: solche Parteien gewählt werden, denen demokratische Grundprinzipien nicht ganz so am Herzen liegen. Ein Problem, findet Host Philipp Anft, löst das aber nicht: dass etablierte Parteien dazu neigen, die Themen eben jener Parteien aufzugreifen und dabei die Windmaschine kräftig zu befeuern. (01:00)
Die Gewaltbereitschaft nimmt zu, diesen Eindruck kann man bekommen, wenn man an manchen Tagen die Nachrichten verfolgt. Der Gewaltforscher Thomas Hoebel meint, hier lohnt es sich genau hinzuschauen, so pauschal stimmt das nicht. Über Gewalt wird heute z.B. vielfältiger berichtet. Nur, wenn wir auf die jeweiligen Ursachen im Detail schauen, werden wir gegen diese etwas ausrichten können. Eine gute Idee ist aber auf jeden Fall, dass Infrastruktur gut funktioniert. (03:24)
Ricarda Lang geht, Kevin Kühnert hat das Handtuch geworfen und die Grüne Jugend dankt ab. Unser Küchentisch-Kommentator Stephan Karkowsky macht sich Sorgen darum, dass der nachfolgenden Generation in der Politik die Identifikationsfiguren abhanden kommen. (13:50)
Die Politikum-Community bewegt noch die in der vorigen Ausgabe diskutierte Frage, warum die Menschen eigentlich Angst vor Inflation und die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes haben, nicht aber vor dem Klimawandel. Nachvollziehbar, fand das unser Host der gestrigen Ausgabe, Sebastian Moritz. Eine Hörerin wendet nun ein: Vieles von dem, was heute wirtschaftlichen Schaden anrichtet oder Arbeitsplätze gefährdet, liegt bereits im Klimawandel begründet. Sie haben auch Anmerkungen zu unserem Podcast? Wir freuen uns über Ihr Feedback: Schicken Sie uns eine Mail an
politikum@wdr.de oder eine Sprachnachricht an 0172-253 00 42. (19:02)
Und zum Schluss haben wir – entgegen unserer Erwartungen – noch etwas Gutes gefunden, das die Energiekrise in Folge des russischen Angriffskriegs gebracht hat: Offenbar sind wir energiebewusster geworden im Vergleich zu vorher. Und dass, obwohl die Engpässe inzwischen überwunden sind. (20:25)