Fack ju Göhte! En-hedu-ana - Die erste Schriftstellerin der Welt

Lost Sheroes – Frauen, die in den Geschichtsbüchern fehlen 18.09.2022 15:57 Min. Verfügbar bis 17.09.2027 COSMO

En-hedu-ana war Hohepriesterin, Dichterin und so angesagt, dass sie nach ihrem Tod sogar als Göttin verehrt wurde. Die älteste noch erhaltene Literatur der Menschheit, Jahrhunderte vor Sappho oder Homer stammt von ihr. Wir befinden uns im Jahr 2300 vor Christus und damit im Akkadreich, dem ersten Großreich der Geschichte. König Sargon von Akkad hat die beiden Stadtstaaten Sumer und Akkad vereint und den Raum vom persischen Golf bis zum Mittelmeer erobert. Es ist eine Zeit, in der Kult und Politik eng miteinander verwoben sind. En-hedu-ana war die erste Hohepriesterin der Akkadzeit. Das bedeutet weit mehr als so ein Priester-Job heute. Indem sie eine neue Mythologie schaffte, die die unterschiedlichen Götter vereinte, versuchte sie das Reich mit zusammen zu halten. Davon wissen wir, weil es noch immer Quellen aus der Zeit gibt. Auf Tontafeln in Keilschrift, die noch heute entschlüsselt werden. Zum Beispiel von der Historikerin Annette Zgoll, die einen besonderen Fokus auf die Texte En-hedu-anas geworfen hat und sie als erste auf deutsch übersetzt. „En-hedu-Ana bin ich – ein Gebet will ich nun zu dir sprechen. Meiner Tränenklage, als wäre sie ein angenehmes Trankopfer, will ich vor dir, schicksalbestimmende Innana, nun freien Lauf lassen, Dein ist es, das Urteil zu vollstrecken!“ (Zgoll (2014), S. 63) // Shownotes unter www.wdr.de/k/lost-sheroes


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