Die Verdichtung der Zeit: Philipp Wente

Stand: 02.10.2019, 20:45 Uhr

Die Welt von heute kann gar nicht bunt, schrill und schnell genug sein, alles ist in Bewegung, permanente Beschleunigung inklusive. Der heute 50-jährige Bochumer Philipp Wente hat seine Leidenschaft für das stehende Bild, das Foto, vor mehr als 20 Jahren zu seinem Beruf gemacht. "Die Möglichkeiten der Fotografie sind faszinierend. Über sie lerne ich die Welt kennen. Mit ihrer Hilfe kann ich sie interpretieren."

Wentes selbstgewählte Themen sind stets Herzensangelegenheiten. So verbrachte er mehrere Tage und Nächte im KZ Lublin-Majdanek, um das Grauen des Holocausts zumindest erahnen zu können, er besuchte und porträtierte gleichaltrige Männer, die unheilbar an Brustkrebs erkrankt waren, oder überinszenierte die von nahezu sämtlichen Medien verfemten Schüler der Neuköllner Rütli-Oberschule in Frühlingserwachen-gleichen Modefotos. Lucas Vogelsang kennt er seit fünf Jahren. Damals haben sie gemeinsam eine Reportage über die Bottroper Kreisliga gemacht.

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