Die Hälfte der Deutschen ist für eine Fortführung der Fußball-Bundesliga ab Anfang Mai mit sogenannten Geisterspielen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag der WDR-Sendung Sport inside am Dienstag und Mittwoch dieser Woche.
Das Meinungsbild ist gespalten: Auf die Frage ob sie für eine Fortsetzung der Bundesliga mit Geisterspielen ab Mai seien oder nicht, antworteten 52 Prozent der Befragten mit ja, 30 Prozent antworteten mit nein, fast jede Fünfte (18 Prozent) sagte, dass ihn das Thema nicht interessiere.
Folgende Frage sollte beantwortet werden: "Wegen des Corona-Virus finden bis zum 30. April keine Spiele in der Fußball-Bundesliga statt. Derzeit wird darüber diskutiert, die Bundesliga-Saison ab Mai mit sogenannten 'Geisterspielen' fortzusetzen, die ohne Publikum ausgetragen werden. Wären Sie für eine Fortsetzung der Bundesliga mit Geisterspielen oder nicht?"
Pläne mit Geisterspielen
Wegen der Corona-Pandemie pausiert der Spielbetrieb im deutschen Profifußball noch bis mindestens Ende April. Danach soll es nach dem Willen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zumindest in der 1. und 2. Bundesliga möglichst weitergehen.
Die DFL überlegt, die jeweils neun restlichen Spieltage von Mai an vor leeren Rängen auszutragen. So sollen die Spielzeiten noch bis zu ihrem regulären Ende am 30. Juni abgeschlossen werden.
Angesichts aktuell drastischer Beschränkungen des öffentlichen Lebens und weiterhin steigender Infektionszahlen werden die Pläne der DFL kontrovers diskutiert. Um herauszufinden, wie groß die Zustimmung in der Bevölkerung ist, hatte das WDR-Magazin Sport inside das Umfrageinstitut Infratest Dimap mit der repräsentativen Umfrage beauftragt. Befragt wurden 1.020 Menschen in Deutschland ab 14 Jahre in einer repräsentativen Zufallsauswahl.
TV-Gelder im Fokus
Die DFL begründet die Planspiele vor allem mit der wirtschaftlichen Not der Klubs. Anders als in anderen Sportarten, wo Zuschauereinnahmen und Sponsorengelder die Hauptrolle spielen, ist in der Bundesliga die Beendigung der Saison auch ohne Publikum wichtig. Denn nur so fließen die millionenschweren und teilweise existenziellen TV-Gelder vollumfänglich an die Vereine.
Eine vierköpfige DFL-Taskforce "Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" unter der Leitung von Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer soll nun einen Plan erarbeiten, den auch Politik, Medizin und Gesellschaft akzeptieren. Am 17. April beraten die Verantwortlichen der 36 Profiklubs über das weitere Vorgehen.