Frank Buchholz und Björn Freitag an Bord der unaone.

„Lecker an Bord“ – die kulinarische Sommerreise 2021

Kulinarische Schätze rund um Rees

Stand: 12.06.2024, 15:21 Uhr

Auf ihrer kulinarischen Reise auf dem Rhein ankern die Köche heute auf dem idyllischen Mahnensee nahe Rees. Wie immer gilt es, in einem Radius von fünfzehn Kilometern leckere Zutaten aus der Region zusammenzutragen und abends an Bord ein Festmahl für die hungrige Besatzung zu kochen.

Franks erste Station ist Familie Groß-Bölting in Hamminkeln. Vater und Sohn arbeiten in ihrem kleinen aber feinen Milchviehbetrieb Hand in Hand. Frank veredelt mit Vater Ludwig Käse mit Bier. Ganz in der Nähe besucht Björn Schäfer Joachim Koop, dessen Schafe die Naturschutzflächen der Dingdener Heide pflegen.

Museum Schloss Moyland im Kreis Kleve ist Franks nächstes Ziel: In atemberaubender Kulisse der historischen Gartenanlage trifft Björn auf Biologin Gabi Habersetzer und darf unter fachkundiger Anleitung einen frischen Meerrettich ausbuddeln. Zurück in Hamminkeln lernt Björn den Familienbetrieb Koplin kennen. Er hilft bei der Kürbisernte mit und entdeckt unter den vielen Sorten einen schmackhaften Spaghetti-Kürbis.

Automatischer Kuhstall und Kräutervielfalt

Ihre vorletzte Tour führt die „Lecker an Bord"-Crew nach Rees, der ältesten Stadt am unteren Niederrhein. Der Rhein ist hier im nördlicheren Teil der Route – nahe der niederländischen Grenze - breiter. Und am Ufer dehnen sich weite Auenlandschaften aus.

Blick auf die unaone.

Die Freunde und Köche starten auch heute ihre kulinarische Entdeckungsreise an Land mit viel Vorfreude und Neugier ...

Die Freunde und Köche starten auch heute ihre kulinarische Entdeckungsreise an Land mit viel Vorfreude und Neugier ...

Der heutige Ankerplatz liegt mitten auf dem idyllischen Mahnensee, etwas nördlich von Rees. Wie immer suchen die beiden Köche im Umkreis von 15 Kilometern um den Anleger die Zutaten fürs gemeinsame Abendessen an Bord: aus der Region, frisch und von Hand gemacht.

Frank erstes Ziel ist ein Biohof in Hamminkeln. Am Rande des Naturschutzgebietes „Dingdener Heide“ betreibt die Familie Groß-Bölting einen Bio-Milchkuhbetrieb und eine kleine Käsemanufaktur.
Auf der Weide trifft sich Frank mit dem Junior Bastian Groß-Bölting. Er kümmert sich um das Wohl der Kuherde. Die rund 70 Milchkühe leben in einem großen Stall, den sie jederzeit verlassen können, um auf der Wiese zu grasen – das entscheiden die Kühe selbst. Genauso, wann sie gemolken werden wollen. Ein moderner Melkroboter macht‘s möglich. Das ist eine große Erleichterung für seine Arbeit als Landwirt, erzählt Bastian. Und auch die Kühe profitieren davon, weil sie mehr Freiraum haben.

Die Familie verarbeitet die Milch ihrer eigenen Kühe in der hofeigenen Käsemanufaktur. Dort ist Senior Ludwig der Chef. Der Landwirt hat vor ein paar Jahren nochmal eine Lehre als Käser absolviert. Seitdem tüfftelt er in seiner kleinen Käserei immer neue tolle Käseprodukte aus. Bierkäse ist eine der Spezialitäten. Frank greift gerne zu und auch frischen Quark von glücklichen Kühen packt er mit ein.

Björns erstes Ziel liegt mitten im Naturschutzgebiet Dingdener Heide. Hier besucht er Joachim Koop und seine Schafherde. Joachim ist schon seit 1985 Schäfer und Herr über eine Herde von rund 1000 Tieren. Die Schafe werden hier zur Landschaftspflege eingesetzt. Hier am Niederrhein findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Naturräume mit großem Artenreichtum in Fauna und Flora. Die weidenden Schafe verhindern unter anderem die Versteppung und Verbuschung der Heideflächen. Sie tragen auch zur Artenvielfalt bei, indem sie Pflanzensamen, die im Fell hängen bleiben, weitertragen.



Die Schafe sind elf Monate im Jahr draußen unterwegs, und mit ihnen Joachim. Feste Arbeitszeiten gibt es in diesem Job nicht, genauso wenig wie lange Urlaube. Doch Joachim ist Schäfer mit Leib und Seele und liebt seinen Job.

Frank zweites Ziel führt ihn zum Schloss Moyland bei Bedburg-Hau. Das Wasserschloss ist heute ein Museum und zählt zu den bedeutendsten neugotischen Bauten Nordrhein-Westfalens. Dort trifft er auf die Kräuterexpertin Gabi Habersetzer, die sich um den großen Kräutergarten kümmert. Dieser umfasst 16 Einzelbeete, in denen mehr als 350 heimische und ausländische Kräuter wachsen. Die studierte Biologin hatte schon als Kind eine Leidenschaft für Kräuter jeglicher Art und kann die jetzt hier im Kräuterschlossgarten ausleben.

Im Zuge der Schloss-Restaurierung wurde auch der Kräutergarten 1999 neu angelegt. Dabei hat man sich an einem uralten Kräuterbuch aus dem 15. Jahrhundert orientiert, das man auf Schloss Moyland gefunden hatte. Heute gilt der Kräutergarten als einer der größten und attraktivsten in der Region.
Gabi zeigt dem Koch die spannendsten Beete, wie das Arzneipflanzenbeet mit Kräutern, die in der Pflanzenheilkunde der Hildegard von Bingen eine Rolle spielen. Für das Dinner an Bord darf sich der Koch frischen Meerrettich aus dem Garten ernten.

Björns radelt unterdessen zum Gärtnerhof Lankerskate bei Hamminkeln. Der ist ein echtes Gemüse-Paradies.
1985 hat Josef Koplin den Hof für sich und seine Familie gekauft und bewirtschaftet seitdem 3,5 Hektar Land. 2016 hat Sohn Julian die Leitung des Gärtnerhofes übernommen und tritt nun in die Fußstapfen seines Vaters. Josef hat den Hof von Beginn an biodynamisch betrieben und so soll es auch weiterhin bleiben. Björn trifft den jungen Landwirt auf dem Kürbisfeld. Insgesamt 10 verschiedene Sorten baut Julian hier an. Das Sortiment reicht vom beliebten Hokkaido über seltenere Sorten wie „Baby Bear“, bis hin zu Spaghetti-Kürbis.
Der Koch entscheidet sich, einen Spaghetti-Kürbis mitzunehmen. Außerdem noch Marillen, Tomaten und Stielmus. Mit vollen Taschen geht es dann zurück in Richtung Hafen

An Bord mache sich die Köche daran, ein köstliches Essen aus den mitgebrachten Schätzen zu kreieren. Während Björn aus der Lammschulter ein leckeres Schmorgericht zaubert, macht Frank sich an Deck daran, den Pizzateig vorzubereiten. Gebacken werden die Mini-Pizzen erst kurz vor dem Servieren. Aus Quark und Marillen macht Björn noch geschwind ein frisches Dessert. Und dann wird angerichtet - das vorletzte Abendessen an Bord ...

Zurück an Bord zaubern die Köche ein leckeres Dinner: Geschmorte Lammschulter zu Kartoffelstampf mit Stielmus, Pizza à la Frank, garniert mit Spaghetti-Kürbis und Meerrettich und zum Nachtisch einen fruchtig-lockeren Marillenquark.