Skipper Heinz Dieter Fröse, Björn Freitag und Frank Buchholz an Bord.

„Lecker an Bord“ – die kulinarische Sommerreise 2021

Kulinarische Schätze rund um Bad Honnef

Stand: 29.05.2024, 16:05 Uhr

Die Spitzenköche und Freunde Björn Freitag und Frank Buchholz sind auf Entdeckungstour entlang der Wasserstraßen Nordrhein-Westfalens. Mit der unaone, dem selbstgebauten Hausboot ihres Skippers Heinz-Dieter Fröse, heißt es: "Anker lichten" auf dem Rhein. Vom Siebengebirge bei Bad Honnef durch die Kölner Bucht entlang des Niederrheins bis Emmerich an der niederländischen Grenze erkunden die Freunde ihre Heimat und gehen auf ein kulinarisches Abenteuer.

Immer gilt es, in einem Radius von fünfzehn Kilometer leckere Zutaten aus der Region zusammenzutragen und abends an Bord ein regionales Dinner zu zelebrieren.
Die erste Folge führt die Köche an den äußersten Rand im Süden von NRW.

Im Siebengebirge besucht Björn Nicolai Harbort und seine Herde Glanrinder und erfährt, warum es wichtig ist, die Artenvielfalt durch die Zucht alter Tierrassen zu stärken. Ganz in der Nähe kümmert sich Hofbesitzerin Dhana Schwarz ebenfalls um vom Aussterben bedrohte Tierrassen. Frank darf die Hofgemeinschaft Mucherwiese e.V. besuchen. Die Bewohner:innen ernähren sich fast ausschließlich von ihren eigenen Erzeugnissen.

Björn wird auf rheinland-pfälzischer Seite von Tahsin Eş eingeladen. Der Hobbygärtner baut in seinem Garten in Rheinbreitbach Tomaten-, Chili- und Paprikasorten aus aller Welt an. Franks letzte Station ist die Broicher Mühle in Wachtberg-Villip. Inhaberin Elisabeth Bedorf und Sohn Alexander kümmern sich mit Herzblut um die alte Wassermühle.

Erster Halt: Bad Honnef

Voller Vorfreude starten die drei Freunde ihre diesjährige kulinarische Reise entlang des Rheins ...

Frank Buchholz und Björn Freitag fahren auf dem Rad.

Nicht nur auf das leckere Essen freuen sie sich, sondern auch darauf, neue Menschen und Gegenden kennenzulernen.

Nicht nur auf das leckere Essen freuen sie sich, sondern auch darauf, neue Menschen und Gegenden kennenzulernen.

Los geht es in Bad Honnef, dem südlichsten Zipfel von NRW. Die Stadt zwischen Rhein und Siebengebirge wird auch als „Rheinisches Nizza“ bezeichnet. Perfekt als Startpunkt für die kulinarische Entdeckungstour der beiden Spitzenköche ...

Björn startet seinen Beutezug in Königswinter. Im Ortsteil Oberpleis lernt er Dhana Schwarz kennen. Sie führt einen klassischen Bauernhof mit Tierhaltung. Das Wohlergehen der Tiere ist der Landwirtin sehr wichtig, Schweine, Rinder, Ziegen, Schafe haben daher - drinnen wie draußen - großzügigen Auslauf.
Zum Hof von Dhana Schwarz gehört die Landmetzgerei Klein, die auch ein eigenes Schlachthaus hat. Hier werden die Tiere vom Hof so stressfrei wie möglich geschachtet.

Auch die Bio-Bauern aus der Region bringen ihre Tiere hierhin. So wie Nicolai Harbort. Der Agraringenieur hat sich vor ein paar Jahren Glanrinder gekauft. Eine alte, widerstandsfähige Rasse mit robustem Charakter und aromatischem Fleisch. Die Tiere werden artgerecht gehalten. Die meiste Zeit des Jahres leben sie draußen auf der Weide, die Kälber bleiben ein Jahr bei der Mutterkuh und das Futter stammt aus dem eigenen Bio-Anbau. Das Fleisch von Nicos Glanrindern holt sich Björn in der Landmetzgerei Klein bei Dhana ab.

Frank ist mit seinem E-Bike unterwegs durch ein idyllisches Tal in der Voreifel. Sein Ziel ist die historische Broicher Mühle im Örtchen Wachtberg-Villip. Seit mehr als 1100 Jahren wird hier schon Mehl gemahlen. Seit 300 Jahren ist die Broicher Mühle bereits im Besitz der Familie Bedorf und wird heute von Elisabeth und ihrem Sohn Alexander betrieben.

Das Mehl ist sehr beliebt im Umkreis. Die Bedorfs beliefern mit ihren Vollkornmehlen die umliegenden Bäckereien. In ihrem kleinen Mühlenladen kann aber jeder in den Genuss des Broicher Mehls gelangen. Alte Handwerkskunst und beste Qualität – das begeistert den Koch. Frank freut sich daher, dass er beim Backen mithelfen kann. Als Lohn dafür darf er einen frischgebackenen Brotlaib mitnehmen. Zum Brot nimmt Frank außerdem noch Roggenmehl mit.

Frank zweite Station führt ihn zu einer spannenden Hofgemeinschaft, die idyllisch mitten im Naturschutzgebiet Siebengebirge liegt. 1935 gründete der Maler und Bildhauer Walter Kniebe oberhalb von Bad Honnef die Hofgemeinschaft Mucherwiese. Seither ist der Ort Begegnungsstätte und Zuflucht für Menschen auf der Suche nach Ruhe und einem Leben in Einklang mit der Natur.

Derzeit leben hier drei Familien mit insgesamt sechs Kindern und zwei weiteren Erwachsenen. Jeder übernimmt andere Aufgaben für die Gemeinschaft. Kristina Schlake ist am Hof zuständig für die Versorgung. Auf den Tisch kommt hier fast ausschließlich das, was die Gemeinschaft auf dem Hof und den dazu gehörenden fünf Hektar Land anbauen. Frank darf sich auf den Feldern köstliche Erdbeeren pflücken und ein paar Stangen Rhabarber einstecken.

Björn letzte Station liegt am Fuße des Siebengebirges, nur ein paar Minuten vom Anleger entfernt. Hier in Rheinbreitbach trifft er Tahsin Eş in seinem buntem Paradies. Der kaufmännische Angestellte ist begeisterter Hobbygärtner und ein Meister des Einmachens. In seinem Garten wachsen über 100 Tomatensorten. Außerdem über 40 Sorten Paprika- und Chilischoten, Bohnen, Salat, Mangold, Artischocken, Stein- und Beerenobst. Schon als Kind in der Türkei hat er gerne im Garten mitgeholfen – und sich viel von seinen Eltern und Großeltern abgeschaut.

Von ihnen hat er auch gelernt, wie man Saatgut gewinnt. Die Chilis trocknet er zum Beispiel an Schnüren und wenn er Saatgut braucht, bricht er die trockenen Früchte auf und bedient sich an den Kernen. Daraus zieht er dann die Jungpflanzen. Was von der Gartenvielfalt nicht gleich gegessen werden kann, kocht Tahsin ein. So kann sich Koch Björn Freitag über eingelegte milde Chilischoten und ein grünes Tomaten-Chutney freuen. Außerdem pflückt er noch frische zarte Weinblätter direkt vom Rebstock

Zurück an Bord wird dann in guter alter Tradition in der Außen-Küche geschnippelt und gebruzzelt. Die Köche sind begeistert, von der Qualität der "erbeuteten" Zutaten: Das Fleisch wird daher ganz simpel gegrillt und das Brot lecker belegt. Björn versucht sich außerdem zum allerersten Mal an gefüllten Weinblättern und Frank zaubert ein süß-saures Dessert ...

Dann endlich sitzen die drei Freunde wieder gemeinsam am Tisch und genießen das gute Essen, zubereitet mit tollen Produkten aus der Region.

Willkommen bei Lecker an Bord und: Guten Appetit

Zurück an Bord machen sich die beiden Spitzenköche ans Werk: Es gibt Hüfte vom Glanrind und T-Bone-Steak vom Grill, Weinblätter mit minziger Würzreisfüllung und Halloumi, geröstete Brotscheiben mit Käse und grünem Tomaten-Chutney on top. Und als leckeres Dessert ein Rhabarberkompott auf Dickmilch mit frischen Erdbeeren im Glas.