Streaming

Informationen zur Technik

Beim Streaming werden produzierte Medieninhalte encodiert, über das Internet zum Nutzer übertragen und von einem Player wiedergegeben.

Unter der Encodierung versteht man die Datenkompression und Datenreduktion des Audio- und Videomaterials, um die zu übertragende Datenmenge zu verkleinern und an bestehende Internetzugänge, Zugangssituationen und diverse Endgeräte anzupassen. Moderne Codecs ermöglichen es, die zu übertragenden Datenmengen zu reduzieren. Bekannte Verfahren sind im Audiobereich mp3 und AAC und im Videobereich H.264, H.265 sowie AV1.

Internetzugänge lassen sich in mobile und stationäre Zugangsformen differenzieren. Während stationäre Internetzugänge zumeist auf DSL-, Kabel-, Glasfaser- oder WLAN-Anbindung beruhen, greifen mobile Internetzugänge auf die unterschiedlichen Generationen der Mobilkommunikation wie UMTS, LTE und zukünftig 5G zurück.

Um die encodierten Medieninhalte mit dem Internet-Protokoll zu übertragen, kommen vor allem die Streaming-Protokolle mp3-Streaming sowie Http-Live-Streaming (HLS) und Dynamic Adaptive Streaming over http (DASH) zum Einsatz. Bei letzteren handelt es sich um sogenannte adaptive Streaming-Verfahren, bei denen Empfänger die für ihn maximal verfügbare Bitrate auswählt. Dafür müssen sender- bzw. serverseitig die Medieninhalte in mehreren Qualitäten vorgehalten werden. Aus den sogenannten Manifestdateien wie *.mpd oder *.m3u8 sucht der Player die für ihn bestmögliche Qualität aus und ruft sie ab.

Da beim Streaming eine Unicast genannte 1:1 Verbindung zwischen Sender und Empfänger besteht, führen hohe Nutzungszahlen auch zu hohen Bitraten beim Sender. Um diese abzufedern, werden die Inhalte über sogenannte Content-Delivery-Networks (CDN) ausgeliefert, die die Inhalte verteilen, replizieren und näher zum Nutzer bringen. Da CDNs ihre Infrastruktur typischerweise für viele verschiedene Inhalteanbieter nutzen, entstehen die Synergieeffekte, dass Lastspitzen abgemildert werden und Skaleneffekte erzielt werden. Die CDNs sind für die Auslieferung über das Internet bis zum Internet Service Provider (ISP) des jeweiligen Kunden zuständig.

Beim Nutzer werden die Streams von Endgeräten wie SmartTV oder Smartphones abgerufen. Um aus den encodierten Streams wieder Audio- und Videosignale zu machen, werden diese durch Hardware- oder Software-Player dekodiert. Dies geschieht häufig im Hintergrund durch Apps, ohne dass der Nutzer sich um die Art des Internetzugangs oder des verwendeten Codecs kümmern muss. Manchmal werden einzelne Streaming-Protokolle oder Codecs nicht von den installierten Browsern unterstützt, so dass der Inhalt nicht wiedergegeben werden kann. Auf der Webseite "Can I use" lässt sich recherchieren, welche Parameter wie Codecs von welchen Browsern unterstützt werden.