Al Gore bei Klima-Veranstaltung in Paris, November 2015

31. März 1948 - Politiker und Klimaschützer Al Gore wird geboren

Stand: 31.03.2018, 00:00 Uhr

"Hi, ich bin Al Gore und ich war mal der künftige Präsident der USA". Oft beginnt er so seine Reden und hat damit einen Lacherfolg. Er ist bemüht, die größte Pleite seines Lebens locker und mit Humor zu nehmen. Dabei ist Lockerheit nicht gerade Al Gores Stärke.

Al Gore, US-Politiker (Geburtstag 31.03.1948)

WDR 2 Stichtag 31.03.2018 04:16 Min. Verfügbar bis 28.03.2028 WDR 2


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Nach acht Jahren als Bill Clintons Vizepräsident will der Demokrat aus Tennessee selbst Chef im Weißen Haus werden. Im Jahr 2000 aber verliert er die Wahl gegen George W. Bush. Al Gore stürzt in eine tiefe Krise – und bewältigt sie, indem er sich verstärkt seinem Kampf gegen die Erderwärmung widmet.

Clintons Mann fürs Klima

Als Albert Arnold Gore am 31. März 1948 in Washington zur Welt kommt, ist sein Vater überzeugt, dass der Sohn einmal US-Präsident werden wird. Al Gore senior ist Senator von Tennessee und sieht sich als Begründer einer neuen Politiker-Dynastie.

Volunteers der Weltklimakonferenz mit Al Gore

Al Gore mit Volunteers der UN-Klimakonferenz 2017 in Bonn

Der hochintelligente Sohn erfüllt die väterliche Marschroute, wird Kongressabgeordneter und Senator. Bereits in seinen frühen Jahren in Washington findet Gore im Klimawandel sein Lebensthema. "Dieses Interesse war wohl der Grund, warum Clinton ihn als Vize auswählte", meint Gores Ex-Wahlkampfmanager Tony Coelho.

Gore arbeitet sich gründlich in die komplexe Materie ein und schreibt 1992 mit "Earth in the Balance" ein Buch, das selbst Experten beeindruckt. Als Vizepräsident treibt er das Thema Erderwärmung voran und verbucht 1997 mit der Verabschiedung des Kyoto-Protokolls zur Reduzierung von Treibhausgasen seinen größten Erfolg. Das braucht allerdings noch bis 2005, bevor es in Kraft tritt.

Oscar- und Nobelpreis-Gewinner

Nach der verlorenen Präsidentenwahl ermuntert Ehefrau Tipper Gore ihren Mann, sich ganz der Umweltpolitik zu verschreiben. Mehr als tausend Mal tritt Al Gore mit einem eindringlichen Multimedia-Vortrag auf, ist Gast in TV-Sendungen und spricht als Warner auf Kongressen, mit heiligem Ernst und Eifer, aber auch mit Optimismus.

2006 entsteht aus Gores Vortrag der Oscar-prämierte Dokumentarfilm "An Inconvenient Truth" (Eine unbequeme Wahrheit). 2007 erhält der als Staatsmann gescheiterte "Mr. Climate" den Friedensnobelpreis. "Mit ihm als Präsident hätten viele Dinge einen anderen Verlauf genommen", davon ist Al Gores Parteifreund Coelho überzeugt. "Dann wäre Donald Trump wohl nie Präsident geworden."

Programmtipps:

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) am 31. März 2018 berichtet ebenfalls über Al Gore. Auch als Podcast erhältlich.

Stichtag am 01.04.2018: Vor 70 Jahren: Die Illustrierte "Bunte" erscheint