Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso

Trotz Gala-Vorstellung: Bayer-Coach Xabi Alonso zeigt sich demütig

Stand: 27.08.2023, 12:14 Uhr

Bayer Leverkusen beeindruckt die Liga. Nach zwei starken Auftritten gegen Leipzig (3:2) und in Gladbach (3:0) zeigt sich Trainer Xabi Alonso trotz Gala-Vorstellung dennoch demütig und will nur von Spiel zu Spiel denken.

Nach der Gala gegen seine alte Liebe hatte Granit Xhaka beste Laune, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht nahm der Mittelfeldchef von Bayer Leverkusen Glückwünsche entgegen -  und kündigte dann ganz unbewusst an, dass das noch besser geht.

"Wir sind gut, ja, aber wir haben auch Sachen, die wir verbessern müssen. Ich will der Mannschaft nicht zu viel Druck machen", sagte Xhaka nach Leverkusens nie gefährdetem 3:0 (2:0) bei Borussia Mönchengladbach: "Wenn man ehrlich ist, hätten wir zur Halbzeit schon mit 5:0 führen müssen." Doch schon jetzt, auch ohne die vom früheren Gladbacher Xhaka angekündigten Verbesserungen, ist Leverkusen in beeindruckender Form.

Es war teilweise eine zirkusreife Vorstellung mit Hacke, Spitze, eins, zwei drei. Im Mittelfeld räumte der Schweizer gemeinsam mit dem argentinischen Weltmeister Exequiel Palacios alles ab und schaffte so Räume für die starke Offensive mit dem am Samstag brillanten Florian Wirtz und Doppelpacker Victor Boniface.

Schon beim 3:2 zum Auftakt gegen RB Leipzig hatte das Team überzeugt, gegen Gladbach war die Dominanz erdrückend. Das erkannte auch Borussia-Trainer Gerardo Seoane neidlos an. "Der Sieg geht auch in der Höhe absolut in Ordnung", sagte der Ex-Leverkusener: "Wir sind viel hinterhergelaufen, hatten zu leichte Ballverluste. Irgendwann sind die Räume dann zu groß."

Sein Nachfolger Xabi Alonso gab sich äußerlich demütig, sein Team habe keinen Grund, abzuheben. "Wir gehen es Spiel für Spiel an, ab Montag konzentrieren wir uns nur auf Darmstadt 98", betonte er. Am Samstag (15.30 Uhr) wartet das Duell mit dem noch punktlosen Aufsteiger, das Leverkusen keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen dürfe, forderte Alonso.

Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes wollte den verheißungsvollen Auftakt nicht überbewerten. "Es ist nichts passiert, wir sind gut gestartet, okay. Wir haben das Spiel verdient gewonnen, aber wir bleiben ruhig, es sind erst zwei Spieltage absolviert", sagte er: "Wir können selbstbewusst sein, keine Frage. Aber jede Woche ist es wieder eine neue Aufgabe."

Florian Wirtz: "Der Trainer macht uns immer sehr gut heiß."

Glaubt man den Worten von Mittelfeldspieler Florian Wirtz, dann ist die Gefahr, den kommenden Gegener zu unterschätzen, nicht sehr hoch: "Der Trainer macht uns immer sehr gut heiß. Er weist uns immer daraufhin, dass das Wichtigste ist, das wir zusammen verteidigen und wir immer wieder schnell hinter den Ball kommen", so Wirtz, "zudem glaube ich, dass wir uns im Spielaufbau weiter verbessert haben. So haben wir mehr Räume, der Trainer stellt uns jedes Spiel gut ein."

In Gladbach traf neben Boniface (18./53.) auch Jonathan Tah (45.+6). Weil Leverkusen aber mitunter zu lässig zauberte und nicht entschlossen genug zum Tor zog, fiel das Ergebnis nicht noch deutlicher aus. "Wir müssen nicht darüber reden, dass Leverkusen eine Topmannschaft ist", sagte Gladbachs Torhüter Jonas Omlin, der mit Paraden weitere Gegentreffer verhinderte: "Die Spieler, die sie im Sommer eingekauft haben, haben allesamt große Klasse."

Mit Tella kommt der teuerste Sommertransfer

Die Verkündung des wohl teuersten Sommereinkaufs von Bayer Leverkusen am Sonntag durfte dann als ein weiteres Zeichen an die Konkurrenz gewertet werden. Für gut 20 Millionen Euro kommt Nathan Tella aus Southampton zu Xabi Alonsos ohnehin üppig aufgemotzten Ensemble dazu (Vertrag bis 30. Juni 2028).

In der vergangenen Saison beim FC Burnley

Der 1,73 Meter große Tella war vor Beginn der vergangenen Saison vom damaligen Premier-League-Klub Southampton an den Zweitligisten FC Burnley in die englische Championship verliehen worden. Der Offensiv-Mann kam auf 17 Treffer und fünf Vorlagen für Burnley und war einer der Garanten für den Premier-League-Aufstieg des Klubs.

"Wir haben einen schnellen und torgefährlichen Außenspieler bekommen, der bereits ein Stück Erfahrung mitbringt, aber immer noch Entwicklungspotenzial hat", äußerte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes.

Quelle: sid/dpa/nwf