Der SC Verl gehört zu den Überraschungsmannschaften der bisherigen Drittliga-Saison. Das Team von Alexander Ende belegt aktuell Platz sechs, der Rückstand auf den dritten Platz und damit auf den Relegationsplatz beträgt nur zwei Zähler.
Verl verliert Topscorer Batista-Meier
Verl scheint ein echter Kandidat für den Aufstieg in die 2. Liga zu sein. Wären da nicht zwei schmerzhafte Abgänge in der Winterpause.
Einen Tag nach dem letzten Spiel des Jahres gegen Viktoria Köln gab der Verein bekannt, dass mit Oliver Batista-Meier der absolute Leistungsträger vorzeitig zu Dynamo Dresden zurückkehrt.
Mit neun Toren und zehn Vorlagen ist der 22-Jährige der Topscorer der Liga und avancierte in den ersten 20 Partien zum Dreh- und Angelpunkt in der Verler Offensive. Ob Batista-Meier überhaupt für Dresden aufläuft oder noch in die 2. Liga wechselt, ist weiterhin unklar. Unter anderem der Hamburger SV und der SC Paderborn scheinen interessiert.
Auch Kapitän Corboz verlässt Verl
Und auch nach dem Jahreswechsel verlor das "kleine" SC Verl einen weiteren Leistungsträger. Kapitän Mael Corboz wechselte überraschend zum direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld und trifft dort auf seinen Ex-Coach Mitch Kniat, der im Sommer 2023 Verl in Richtung Bielefeld verlassen hatte.
Die Verluste solch wichtiger Säulen bilden die Schattenseite der konstanten Arbeit, die beim Sportclub betrieben wird. Verl spielt seit vier Jahren in der 3. Liga und wird auch in dieser Saison trotz der schmerzhaften Abgänge die Klasse halten. Dafür ist der Vorsprung auf die Abstiegsränge mit 13 Punkten groß genug.
Am Samstag gegen Spitzenreiter Regensburg
Aber für den Schritt nach ganz oben wird es wohl ohne Batista-Meier und Corboz in dieser Saison nicht reichen. Hinzu kommt vor dem Spitzenspiel am Samstag (14 Uhr) gegen Tabellenführer Jahn Regensburg der Ausfall von Stammkeeper Luca Unbehaun.
"Wir haben gleich mehrere Verletzungsprobleme", sagte Verls Sportlicher Leiter Sebastian Lange. Michel Stöcker, der bisher jedes Spiel absolviert hat und Marcel Berger sind angeschlagen. Gegen die wiedererstarkten Regensburger sieht Lange sein Team als "krassen Außenseiter".
Verl verpflichtet Talent Mannhardt
Trotz aller Rückschläge wird Verl seinen Weg weiter gehen und auch in Zukunft eine erste Anlaufstelle für junge Talente im Profifußball sein. Anfang Januar verpflichtete Verl Mittelfeldspieler Marco Mannhardt aus der Regionalliga. Der 21-Jährige wurde unter anderem bei Bayern München und 1860 München ausgebildet.
"In Marco sehen wir nicht nur einen dynamischen und torgefährlichen Mittelfeldspieler, sondern auch eine zukünftige Stütze unseres Teams", sagte Lange nach der Verpflichtung.
Und auch Batista-Meier und Corboz sollen noch in dieser Transferperiode eins zu eins ersetzt werden. "Wir wollen noch einen Kreativspieler und einen Mann fürs Mittelfeld verpflichten", kündigte Lange an.
Für Verl geht es in den nächsten 18 Spielen darum, sich weiter im Profifußball zu etablieren. Die Tür in Richtung Liga zwei bleibt dabei einen Spalt breit offen. Dennoch wäre auch ein sechster Platz ein großer Erfolg. Besser war Verl am Ende einer Saison noch nie platziert.