Bielefelds Fabian Klos (links) im Duell mit Lübecks Abwehrspielern.

3. Liga: Bielefeld verspielt Sieg in Lübeck in letzter Minute

Stand: 26.11.2023, 15:27 Uhr

Arminia Bielefeld hat den Sieg bei Aufsteiger VfB Lübeck in der Nachspielzeit aus der Hand gegeben und ist im dritten Liga-Spiel in Folge sieglos geblieben.

Der Zweitliga-Absteiger kam am Sonntagnachmittag nicht über ein 2:2 (0:0) bei den Hanseaten hinaus und rangiert in der Tabelle weiter auf Platz 14. Lübeck rückte auf Platz 16 vor und verließ die Abstiegsränge.

Bielefelds Coach Mitch Kniat änderte seine Startelf nach dem 1:1 im Liga-Spiel gegen den SV Sandhausen nur auf einer Position: Merveille Biankadi, der im Westfalenpokal-Viertelfinale gegen den SV Rödinghausen (4:0) dreifach getroffen hatte, begann für Aygün Yildirim.

Wenige Großchancen in Halbzeit eins

Die Partie war von Beginn an intensiv, Lübeck startete mit mehr Schwung. Nach sechs Minuten brachte Bielefelds Maximilian Großer Lübecks Cyrill Akono im Laufduell einige Meter vor dem Strafraum zu Fall. Der VfB forderte eine Rote Karte wegen einer Notbremse, doch Schiedsrichter Martin Speckner beließ es bei Gelb - weil wohl noch ein weiterer Armine hätte eingreifen können.

Nach dem temporeichen Beginn beruhigte sich die Partie, es gab es nur wenige Chancen. Lübeck war besonders nach Ecken gefährlich: Marvin Thiels (19.) Schuss von der Strafraumkante flog knapp über die Latte, Routinier Mirko Boland (35.) konnte den Ball aus einem Meter nicht über die Linie drücken.

Von der Arminia war in der Offensive fast gar nichts zu sehen, was Kniat lautstark kritisierte. Erst gegen Ende der ersten Hälfte hatte Bielefeld eine gute Möglichkeit: Eine Hereingabe von der rechten Seite wurde auf den zweiten Pfosten zu Fabian Klos (42.) verlängert, der unter Bedrängnis aus kurzer Distanz über das Tor schoss.

Bielefelder Doppelschlag nach der Pause

Auch nach der Pause setzten sich die Ungenauigkeiten im Offensivspiel auf beiden Seiten zunächst fort. Ein Geistesblitz von Klos bescherte der Arminia aber schließlich die Führung: Eine Mizuta-Flanke von links verlängerte der Kapitän mit dem Kopf präzise auf den Fuß von Biankadi (56.), der die Kugel volley nahm und aus fünf Metern im Tor versenkte.

Sechs Minuten später legte Bielefeld das 2:0 nach - beinahe eine Kopie des ersten Treffers. Louis Oppie flankte von der linken Seite in den Strafraum, wo Klos den Ball erneut mit dem Kopf verlängerte. Am langen Pfosten reagierte Leon Schneider (62.) schneller als sein Gegenspieler und grätschte den Ball über die Linie.

Die Antwort der Hausherren folgte umgehend nach Wiederanpfiff. Der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Mats Facklam (63.) zog aus etwa 20 Metern aus der Drehung ab und traf ins untere rechte Eck zum 1:2.

Lübeck trifft in der Nachspielzeit

Lübeck hatte in der Schlussphase Möglichkeiten zum Ausgleich, doch beim Abschluss mangelte es den Norddeutschen an Präzision. Der im Strafraum komplett frei stehende Tarik Gözüsirin (76.) köpfte knapp über die Latte, Tommy Grupe (79.) setzte einen Volleyschuss nach einer Ecke genau in die Arme von Arminia-Keeper Jonas Kersken.

In der sechsten Minute der Nachspielzeit gelang Lübeck aber doch noch der Lucky Punch. Nach einem Freistoß schoss ein Bielefelder den mit nach vorne geeilten VfB-Keeper Philipp Klewin an, von dem der Ball nach rechts zu Facklam (90.+6) prallte. Dieser fackelte nicht lange, hämmerte die Kugel oben links ins Eck und sicherte Lübeck so noch einen Punkt.