Im Kampf um den Klassenerhalt stehen die Iserlohn Roosters vor einem kaum mehr für möglich gehaltenen Zwischenerfolg: Gelingt den Sauerländern am Freitag ein Sieg bei den Adlern Mannheim, könnten sie erstmals seit Mitte Oktober wieder den letzten Tabellenplatz verlassen.
Angesichts von zwischenzeitlich zwölf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer wäre das schon ein kleines Wunder - auch wenn Roosters-Stürmer Balazs Sebök das so nicht nennen möchte: "Noch würde ich es nicht als ein Wunder bezeichnen", sagte er im Interview mit "Eishockey.info". Er fügte aber hinzu: "Wir schauen schon nach oben und werden jetzt auch von einer Euphorie getragen, die keiner für möglich gehalten hatte."
Letzte Niederlage ausgerechnet gegen Mannheim
Das Tabellenschlusslicht hat sieben der letzten acht DEL-Spiele für sich entscheiden können. Die einzige Niederlage in dieser Zeit kassierte es Anfang Januar allerdings ausgerechnet gegen den kommenden Gegner aus Mannheim. Viel fehlte damals nicht, auch wenn das Ergebnis mit 2:5 recht deutlich ausfiel.
Es sprach aber für das Team von Trainer Doug Shedden, dass es sich durch diesen Rückschlag nicht hat verunsichern lassen. So setzte Iserlohn in den darauffolgenden Spielen seine Aufholjagd unbeirrt fort. Zuletzt gelangen mit dem 5:2 gegen Augsburg, 2:0 in Ingolstadt und 3:1 gegen Wolfsburg erneut drei Siege in Serie.
Shedden macht den Roosters Beine
Apropos Doug Shedden: Der Kanadier ist seit dem 13. November Trainer der Roosters und hat das Team nach einer kurzen Anlaufphase sichtbar in Schwung gebracht. Nimmt man ligaweit nur die Spiele seit seinem Amtsantritt, würde Iserlohn in die erste Playoff-Runde einziehen. Guckt man nur auf die vergangenen acht Spiele sind die Sauerländer sogar das Top-Team der Liga und Stürmer Michael Dal Colle der drittbeste Scorer der DEL.
Dass die Iserlohner in der wahren Tabelle immer noch Letzter sind, zeigt wie verheerend die Bilanz aus den ersten 32 Spieltagen ausfällt. Doch noch haben die Roosters, die zwischenzeitlich schon als nicht ligatauglich galten, alle Möglichkeiten, die Saison noch zu retten. Durch ihren beeindruckenden Lauf sind sie bis auf einen Punkt an Augsburg herangerückt, die sich von allen Kellerkindern aktuell am schwersten tun.
Augsburg wankt, DEG und Frankfurt stark verbessert
Nur ein Sieg aus den letzten fünf Partien hat die Bayern in akute Abstiegsgefahr gebracht. Anders dagegen die Mannschaften aus Frankfurt und Düsseldorf: Den Löwen Frankfurt hat der Trainerwechsel offenbar ebenfalls gut getan. Unter Franz-David Fritzmeier gab es drei Siege zum Start, ehe beim Tabellenführer Berlin eine denkbar knappe Niederlage folgte. Auch die DEG fuhr zuletzt drei Siege in Folge ein, was nochmal verdeutlicht, wie wichtig es für Iserlohn ist, nicht nachzulassen.
Das weiß auch Sebök: "Wir müssen jedes noch verbleibende Match angehen, als wäre es das entscheidende siebte in den Playoffs", so der Ungar. Das gilt für das Spiel am Freitagabend in Mannheim, aber fast noch mehr in der darauffolgenden Partie zu Hause gegen Abstiegskonkurrent Düsseldorf. Mit etwas Glück sind die Roosters dann schon nicht mehr das Schlusslicht.
Quelle: cl