BBL: Bonns Offensivkünstler von cleveren Chemnitzern neutralisiert
Stand: 12.01.2024, 21:59 Uhr
Aus einem eng umkämpften BBL-Spiel sind die Baskets Bonn als Verlierer hervorgegangen. Gegen den Überraschungs-Tabellenführer Chemnitz gab Bonn nie auf, scheiterte aber auch an einer zwischenzeitlich durchwachsenen Wurfausbeute.
So unterlagen die Telekom Baskets Bonn am Freitag (12.01.2024) den Niners Chemnitz auf heimischem Court mit 77:85 (18:18, 21:20, 10:20, 27:28).
Bei den Baskets überragte Center Thomas Kennedy mit 26 Punkten. Doch die beste Offensive der Liga wurde von den Niners besonders im dritten Viertel entschärft - und Bonn musste sich am Ende auch geschlagen geben, weil Aher Uguak auf Chemnitzer Seite brillierte (22 Zähler).
Nervöser Start - keine Punkte in ersten Minuten
Es war ein kämpferischer, aber nervöser Beginn in der Bonner Halle. Den Baskets Bonn unterlief direkt ein Turnover, wenig später schoss Till Pape zwei Fahrkarten, ebenso wie die Chemnitzer mit ihren ersten Würfen. Das Spiel war geprägt von engen Zweikämpfen, bei denen Bonn aber ganz gut aussah.
Die ersten Punkte markierte Bonns Kennedy nach fast drei geschlagenen Minuten. Auch der Dreier von Jeff Garrett fiel im Gegenzug. Es blieb umkämpft, absetzen konnte sich zunächst keines der Teams. Wobei Chemnitz im ersten Viertel eine bessere Quote aus der Distanz aufwies.
Bonn hatte auch in der Zone mit der Niners-Offensive ihre liebe Mühe, war häufig zu weit weg. Obendrein war das Aufbauspiel der Bonner fehlerhaft, nach zwei weiteren Turnovern zog Baskets-Headcoach Roel Moors beim Stand von 10:16 die erste Auszeit. Danach traf Brian Fobbs zwei spektakuläre Würfe aus der Distanz - und trotz des fehlerhaften Spiels ging es mit einem Gleichstand in den zweiten Abschnitt.
Bonn mit energischer Abwehr und starkem Kennedy
Das zweite Viertel bot ein unverändertes Bild, es war eine ausgeglichene Angelegenheit. Bonn zeigte in der gesamten ersten Hälfte eine leidenschaftliche Abwehrleistung und machte vorne gut Druck. Die Niners zogen deshalb einige Fouls. Der sehr auffällige Kennedy punktete auf Bonner Seite fast wie im Rausch, ackerte vorne nach Kräften.
Gefährlich blieben die Chemnitzer aber ebenfalls, besonders Garrett drehte auf.
Bezeichnend: Zwar kam Bonn in der Zone besser rein in die Zweikämpfe, dafür traf Garrett aber einfach von draußen. Und defensiv zeigte Chemnitz ebenfalls eine clevere Raumaufteilung und Zuordnung, konnte Bonn häufig beim Wurf stören. Aber nicht häufig genug, denn Sam Griesel erzielte per Korbleger den 39:38-Halbzeitstand.
Gruselige Dreier-Wurfquote der Baskets Bonn
Bonn gelangen gleich zu Beginn des dritten Viertels zwei Balleroberungen, die Abwehr stand weiter sehr gut. Allerdings sank die Dreierquote der Bonner auf gruselige 23 Prozent, das stellte sich als dickes Problem heraus. Denn Chemnitz punktete viel konstanter - sowohl aus der Distanz als auch aus der Zone.
Weshalb es folgerichtig war, dass Niners-Akteur Kevin Yebo, der aus Bonn-Buschdorf kommt, die bis dahin höchste Führung der Partie für Chemnitz besorgte (50:42). Bonn ließ in dieser Phase die nötige Struktur im eigenen Spiel vermissen. In einer Auszeit beklagte Headcoach Moors fehlenden Rhythmus und forderte sein Team auf, den Korb wieder besser zu attackieren.
Fobbs bringt Bonn wieder ran, Chemnitz aber eiskalt
Danach hielt Bonn zwar besser dagegen, Kennedy setzte mit einem Dunking ein Zeichen, Chris Sengfelder verteidigte kurz darauf stark gegen Aher Uguak - wichtige Ausrufezeichen. Doch die Hypothek der fehlerhaften vorangegangenen Minuten wog zu schwer, so gingen die Baskets mit einem klaren Rückstand ins Schlussviertel.
Fobbs blies dann auch direkt mit einem Wurf von Downtown zur Aufholjagd, nahm kurz darauf auch einen zweiten, doch der prallte vom Ring ab. Der US-Amerikaner holte Bonn im letzten Abschnitt wieder auf Schlagdistanz, erzielte alle Baskets-Punkte der ersten zwei Minuten. Physisch leistete Chemnitz aber starken Widerstand und traf selbst immer wieder wichtige Würfe, auch aus der Ferne.
Bonn gab nicht auf, brachte die Niners am Ende doch nochmal ordentlich ins Wanken, kam eineinhalb Minuten vor Schluss auf 77:81 Zähler heran. Aber Glynn Watson traf beim Fast Break eine falsche Entscheidung, hätte zwei einfache Punkte machen können, entschied sich aber für den Dreier und vergab ihn.
Quelle: jti