Nach dem Spielabbruch in Potsdam wegen eines medizinischen Notfalls auf den Zuschauerrängen und davor vier Niederlagen war das Gastspiel in Erlangen für den TBV die letzte Chance auf ein Erfolgserlebnis vor Heiligabend. Das schien beim Tabellenvorletzten, der in den vergangenen zehn Ligaspielen magere drei Punkte geholt hatte, machbar.
Fünf-Tore-Führung für Lemgo zur Halbzeit
Das Spiel begann aber sehr zäh - nach 15 Minuten waren gerade einmal sieben Tore gefallen, wobei Lemgo mit vier Treffern zumindest die Nase vorne hatte. Weil sich die Hausherren aber mehr Fehler leisteten und Constantin Möstl im Lemgoer Tor ein starker Rückhalt war, übernahm der TBV immer mehr die Kontrolle.
TBV-Trainer Florian Kehrmann setzte im Angriff konsequent auf einen für Möstl ins Spiel gebrachten siebten Feldspieler, was die Lemgoer in Tor ummünzten. In der 22. Minute hatten sie sich mit dem dritten Treffer von Niels Gerardus Versteijnen erstmals auf 5 Tore abgesetzt (9:4). Anschließend machten zwei Zwei-Minuten-Strafen den Lemgoern ihr Leben jedoch ein wenig schwerer, sodass sie froh waren, diese Führung dank eines erfolgreichen letzten Angriffs durch Frederik Simak mit in die Pause nehmen zu können (12:7).
Lemgo empfängt THW Kiel zum letzten Spiel des Jahres
Nach dem Seitenwechsel brachte ein 4:1-Lauf - wobei sie erneut von einer Lemgoer Zeitstrafe profitierten - die Hausherren bis auf 11:13 heran. Kehrmann nahm eine Auszeit und konnte sich weiter auf Möstl verlassen, der die Erlanger Offensive mit einer Paradenquote um die 50 Prozent vor große Probleme stellte. So steuerte Lemgo mit drei Treffern in Serie zum 16:11 wieder in ruhigeres Fahrwasser (41. Minute).
In diesem Fahrwasser blieben die Gäste bis zum Spielende und fuhren einen ungefährdeten Sieg ein. Mit diesem im Rücken kann die Mannschaft von Kehrmann relativ entspannt ins letzte Spiel des Jahres gehen. In dem treffen sie am 2. Weihnachtsfeiertag vor heimischem Publikum auf den THW Kiel.