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Künstlerische Darstellung des Untergangs der Titanic - das Schiff ist zur Hälfte im Meer versunken, daneben Rettungsboote mit Menschen

14. April 1912 - Die Titanic kollidiert mit einem Eisberg

Stand: 06.04.2022, 18:21 Uhr

Um im lukrativen Passagiergeschäft über den Atlantik mithalten zu können, baut die Reederei White Star Line den größten und luxuriösesten Dampfer seiner Zeit: die Titanic. Ihr Untergang wird zum Mythos, um den sich bis heute unzählige – wahre und erfundene – Geschichten ranken.

Die See ist vollkommen still, die Nacht sternenklar, als am Abend des 14. April 1912 das wohl bekannteste Schiffsunglück der Geschichte seinen Lauf nimmt. Um kurz nach halb zwölf Uhr ertönt die Alarmglocke. Vor dem Passagierschiff ragt ein rund 60 Meter hoher Eisberg aus dem Wasser.

Der gängigen Geschichtsschreibung nach versucht der Erste Offizier noch dem weißen Ungetüm auszuweichen. Vergeblich. Weniger als zwei Minuten, nachdem der Eisberg entdeckt wurde, stößt die Titanic seitlich mit ihm zusammen. Unter dem Druck des Eisbergs entstehen Löcher, durch die Wasser eindringt.

Die Titanic kollidiert mit einem Eisberg (am 14.04.1912)

WDR ZeitZeichen 14.04.2022 14:45 Min. Verfügbar bis 14.04.2099 WDR 5


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Die Titanic wird sinken

Nach Begutachtung der Schäden ist allen Verantwortlichen schnell klar, dass die Titanic sinken wird – und nicht genug Rettungsboote für alle 2.200 Menschen an Bord vorhanden sind. Dennoch herrscht zunächst keine große Angst an Bord, denn die meisten Reisenden die Kollision entweder verschlafen oder nur als leichtes Rumpeln wahrgenommen.

Die Crew will vermeiden, dass Panik ausbricht und reicht Sandwiches, das Bord-Orchester spielt zur Ablenkung weiter. "Durch die Länge und durch die Größe war es relativ spät erst für die Menschen an Bord erkennbar, dass das Schiff wirklich Bug voraus sinkt", erklärt Malte Fiebing-Petersen vom Deutschen Titanic-Verein. Zudem galt die Titanic dank neuester Sicherheitstechnik als unsinkbar.

Luxus mit beheizbarem Schwimmbad

Die Titanic war ein Passagierschiff der britischen Reederei White Star Line. Sie wurde in Belfast auf der Werft von Harland & Wolff gebaut und war bei der Indienststellung am 2. April 1912 das gröste Schiff der Welt.

Der Stolz der Reederei

Das Flaggschiff der Reederei White Star Line hatte erst vier Tage zuvor seine Jungfernfahrt von Southampton nach New York begonnen. An Bord ein bis dahin nie gesehener Luxus: Die Titanic verfügt über ein riesiges Promenadendeck, verschiedene Salons, ein beheizbares Schwimmbad. Davon profitieren allerdings nur die Passagiere der ersten Klassen.

Die meist bettelarmen Auswanderer sitzen eng nebeneinander im Bauch des Schiffes. In der Unglücksnacht heißt es zwar "Frauen und Kinder zuerst". Gemeint sind damit aber vor allem die Ehefrauen oder Liebhaberinnen der wohlhabenden Oberschicht. Dabei wäre in den Rettungsbooten durchaus noch Platz für mehr Menschen gewesen.

Rettungsboote nur halb besetzt

Als die Titanic zwei Stunden und 40 Minuten nach der Kollision untergeht, sind von den 1.200 rettenden Plätzen nur etwas mehr als 700 besetzt. Rund 1.500 Menschen treiben im eiskalten Wasser, ihre Schreie verstummen nach und nach in der dunklen Nacht.

Die Nachricht vom Untergang der Titanic verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Dank der relativ neuen Funk- und Telegramm-Technik berichten nur einen Tag später schon weltweit alle Zeitungen vom Untergang. In der Folge erscheinen unzählige Bücher und Filme über die Titanic.

Nicht jeder Augenzeuge ist auch tatsächlich auf der Passagierliste gewesen. Denn mit dem Mythos Titanic lässt sich Geld verdienen – bis heute. So können Touristen das 1985 gefundene Wrack auf dem Meeresgrund besichtigen. Kostenpunkt: rund eine Viertelmillion US-Dollar pro Person.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Daniela Wakonigg
Redaktion: David Rother

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 14. April 2022 an den Untergang der Titanic. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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