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Der Mathematiker Petter Moen war von den Nazis inhaftiert und schrieb im Gefängnis in Oslo Tagebuch

10.02.1944: Der erste Tagebucheintrag des Petter Moen

Am 10.2.1944 schreibt Petter Moen im Osloer Gestapo-Gefängnis seinen ersten Tagebucheintrag. Heimlich entsteht mühsam ein wichtiges Dokument, das niemanden kaltlässt.

Scham, Angst und Hoffnung: Tagebuch des Petter Moen

WDR Zeitzeichen 10.02.2024 14:45 Min. Verfügbar bis 10.02.2034 WDR 5


Als die Nazis Norwegen überfallen, geht Petter Moen in den Untergrund. Der Mathematiker informiert in einer illegalen Zeitung über die Machenschaften der Deutschen und den Kriegsverlauf. Die Berichte hören er und seine Mitstreiter bei der BBC ab. Doch die Gestapo kommt ihnen auf die Schliche und Petter Moen wandert ins Gefängnis. "Bin zweimal verhört worden. Wurde gepeitscht". Das sind die ersten Einträge in dem ungewöhnlichen Tagebuch aus Toilettenpapier.

Mit einem Draht pickt Moen jeden Buchstaben sorgsam auf die einzelnen Blätter, die er im Lüftungsschacht unter seiner Pritsche versteckt. Nach Kriegsende werden die kleinen Rollen zu einem Zeugnis der Nazi-Gewaltherrschaft. Sie beschreiben beispielhaft die Ängste und Schmerzen von Nazi-Opfern; die Misshandlungen, die sie erfahren mussten. Petter Moen schreibt auch über seine Scham, weil er Weggefährten unter Folter verraten hat.

In diesem Zeitzeichen erzählt Irene Geuer:
  • Wie Petter Moen als Ungläubiger aus Verzweiflung zu beten beginnt,
  • über seinen Tod auf dem Weg nach Deutschland,
  • dass sein Tagebuch nur durch einen Zufall gefunden wird,
  • warum Norwegen nach Kriegsende die Widerstands-Aktivisten wenig beachtet.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Prof. Michael Custodis, Musikwissenschaftler und Soziologe, Uni Münster
  • Walter Möbius, Mediziner und Buchautor
  • Petter Moens Tagebuch. Herausgegeben von Edzard Schaper. Frankfurt. 1959.

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Irene Geuer
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Christina Reinartz

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