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Pumuckl

21. Februar 1962 - Erste Hörspielfolge von "Pumuckl" ausgestrahlt

Stand: 09.02.2022, 15:19 Uhr

Er ist hysterisch, wehleidig, hasst Gartenzwerge, dichtet für sein Leben gern und liebt Schabernack aller Art: der Pumuckl. Am 21. Februar 1962 erblickt der kleine Kobold in einem Hörspiel das Licht der Welt.

Erste Hörspielfolge "Pumuckl" ausgestrahlt (am 21.02.1962)

WDR Zeitzeichen 21.02.2022 14:43 Min. Verfügbar bis 22.02.2099 WDR 5


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"Jetzt fällt mir gerade ein, dass ich heute auf die Welt gekommen bin. Vor genau siebzigdreizehn Jahren. Und zwar auf einem Segelschiff, wo gerade ein großer Sturm war." Ob Pumuckls Geschichte so stimmt, ist fraglich. Eigentlich haben Klabautermänner, zu denen sich der Rotschopf stolz zählt, nämlich keinen Geburtstag. Doch Pumuckl biegt sich die Wahrheit gerne mal etwas zurecht.

Grund zu feiern gibt es aber trotzdem, denn heute vor 60 Jahren erlebt der kleine Quälgeist zumindest seine mediale Geburt. Am 21. Februar 1962 läuft die erste Pumuckl-Hörspielfolge "Spuk in der Werkstatt" im Bayerischen Rundfunk. Zuvor hat sich Pumuckls "Mutter", die Autorin Ellis Kaut, den ganzen Winter über Geschichten für ihn ausgedacht.

Pumuckl ist für Menschen eigentlich unsichtbar. Einzige Ausnahme: Meister Eder. Weil der Kobold in dessen Werkstatt an einem Leimtopf kleben bleibt, kann er ihn sehen. Fortan muss Pumuckl nach einem "alten Klabautergesetz" bei ihm bleiben und stellt das Leben des Schreinermeisters gehörig auf den Kopf.

Drei Eders, ein Clarin

Die ersten Worte: "Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt - und niemand was meckt" spricht 1962 schon Hans Clarin mit seiner charakteristischen Krächzstimme. Ganz nach dem Pumuckl-Motto: "Ui, das reimt sich - und was sich reimt, ist gut". Über 40 Jahre haucht Clarin dem Kobold Leben ein. Und das nicht nur in Hörfunk und Fernsehen, sondern auch auf Kassetten, Schallplatten und im Kino.

Weniger konstant ist die Rolle des Meister Eder. Der Schreinermeister der ersten Stunde ist Volksschauspieler Franz Fröhlich. Schon nach wenigen Produktionen aber muss er aus Krankheitsgründen kürzertreten und stirbt 1964. Anschließend leiht Alfred Pongratz dem gutmütigen Werkstattbesitzer in mehr als 70 Hörspielen seine Stimme. Ab 1982 wird Pumuckl mit Gustl Bayrhammer als Meister Eder erfolgreich verfilmt.

Pumuckl wird zum Weltstar

Pumuckl bleibt nicht lange ein bayerisches Phänomen. Der WDR übernimmt die Geschichten unter dem Namen "Immer dieser Fizzibitz" und einem kölschen Meister Eder. In der Schweiz spricht Pumuckl Schwyzerdütsch und auch in Spanien, Frankreich oder China erobert der freche Kobold inzwischen Kinderherzen.

Wie sehr die Menschen Pumuckl lieben, wird deutlich als der BR 1973 das Ende der Reihe beschließt. In der letzten Folge verlässt der kleine Rotschopf die Schreinerwerkstatt, um zu den Klabautern zurückzukehren. Aufgrund wütender Hörer-Proteste bleibt es bei einer einmaligen Ausstrahlung.

Seit 60 Jahren treibt Pumuckl nun schon sein Unwesen: Aus dem Hörspielkobold der 60er und 70er Jahre ist ein Musical-, Kino- und Theaterstar geworden. Außerdem wird die Serie in diesem Jahr für einen Privatsender neu verfilmt. So heißt es auch in Zukunft: "Der Pumuckl gibt keine Ruh, er dichtet dir die Ohren zu."

Autorin des Hörfunkbeitrags: Andrea Klasen
Redaktion: Gesa Rünker​

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