In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:
- warum über die Republik Panama nach ihrer Gründung gespottet wird,
- welcher Bestseller-Autor einen Spionageroman über die Rückgabe des Panama-Kanals schreibt,
- was Ludwig van Beethoven mit der Kanal-Übergabe zu tun hat,
- wie hoch die Gebühr für die Kanal-Durchfahrt eines Schiffes mit 10.000 Containern ist,
- welche Länder einen zweiten Kanal durch Mittelamerika bauen möchten.
Am 14. Dezember 1999 feiert Panama die Übernahme des Kanals von den USA, auch wenn sie offiziell erst am Jahresende stattfinden wird. Es ist ein Festtag nicht nur für Panama, sondern für ganz Lateinamerika - und der Beginn einer neuen Ära.
Seit seiner Fertigstellung 1914 gehört der Kanal den Vereinigten Staaten von Amerika. Er ist nur 82 Kilometer lang, und er erfüllt einen Traum von Seefahrern und Geostrategen: Endlich gibt es eine Verbindung zwischen dem Pazifik und dem Atlantik. Gleichzeitig ist er der Eintritt der USA in die Weltpolitik. Sie machen Panama faktisch zu ihrer Kolonie und zur Drehscheibe ihrer Einflussnahme in Lateinamerika.
Erst die Kanal-Verträge, die der amerikanische Präsident Jimmy Carter 1977 aushandelt, schaffen die Grundlagen für eine neue, demokratischere Politik der USA in Mittelamerika. Ganz aufgegeben haben sie den Kanal aber nie.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Holger M. Meding, Professor für Iberische und Lateinamerikanische Geschichte, Universität Köln
- Holger M. Meding: Panama. Staat und Nation im Wandel. Köln, Weimar, Wien 2002
- Christian Schmidt-Häuer: Tatort Panama. Konquistadoren, Kanalbauer, Steuerflüchtige. 500 Jahre Kolonialisierung und Globalisierung. Münster 2018
Weiterführende Links:
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Christoph Tiegel/Matti Hesse
Technik: Anne Bohnen