Eine Frau heftet am 25.04.1974 einem Soldaten in Lissabon eine rote Nelke an, das Symbol der portugiesischen Revolution

25.04.1974: Die Nelkenrevolution beendet die Diktatur in Portugal

Die Nelkenrevolution in Portugal am 25.4.1974 beendet die bislang am längsten dauernde Diktatur Europas mit einem friedlichen Militärputsch. Am Ende siegt die Demokratie.

Rote Nelken in den Gewehrläufen: Portugals Revolution 1974

WDR Zeitzeichen 25.04.2024 14:22 Min. Verfügbar bis 26.04.2099 WDR 5


In der Nacht zum 25. April 1974 geht ein Lied über den katholischen Rundfunk in Lissabon: "Grândola, Vila Morena". Es ist das verabredete Signal für den Militärputsch der "Bewegung der Streitkräfte", einem Zusammenschluss regimefeindlicher Offiziere.

Als sie die Hauptstadt Lissabon besetzen, steckt die begeisterte Bevölkerung den Soldaten rote Nelken in die Gewehrläufe. Der Umsturz nach 47 Jahren Faschismus verläuft weitestgehend unblutig. Regierungstreue Truppen schießen allerdings auf unbewaffnete Demonstranten, vier davon sterben.

Einer der wichtigsten Oppositionspolitiker während der Diktatur ist Mário Soares. 1970 verlässt er Portugal und geht ins Exil. Am 28. April 1974, drei Tage nach der Nelkenrevolution, kommt Soares zurück nach Lissabon. Er begleitet federführend den Gang Portugals in die Demokratie. Nach den ersten Präsidentschaftswahlen nach der Diktatur stellt die sozialistische Partei unter Soares die Regierung,

In diesem Zeitzeichen erzählt Hans Rubinich:
  • wie eng die Verbindung der katholischen Kirche zur Diktatur ist,
  • wie die Geheimpolizei mit politisch Andersdenkenden umgeht,
  • welche Gründe schließlich zum Putsch führen,
  • in welcher Kleinstadt in NRW die Sozialistische Partei Portugals gegründet wird,
  • wie die Portugiesinnen und Portugiesen heute die Zeit der Diktatur bewerten.

Das sind unser wichtigsten Interviewpartnerinnen- und partner:
  • Fabian Schmiedel (Politikwissenschaftler und Leiter des Büros der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung in Lissabon)
  • Margarida Peraia-Müller (Vorsitzende der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Lissabon)
  • Nelson Pinto (Doktorand an der Universität Köln im Fach iberische und lateinamerikanische Geschichte)

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Hans Rubinich
Redaktion: Gesa Rünker
Technik: Nicolas Dohle

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