Büste von Julius Cäsar

13. Juli 100 v.Chr. - Geburtstag von Gaius Julius Caesar

Stand: 13.07.2021, 10:20 Uhr

Aus Ruhmsucht stürzt Gaius Julius Caesar das Römische Reich in einen Bürgerkrieg. Als er sich zum Alleinherrscher auf Lebenszeit ernennen lässt, ist das Maß für seine Gegner voll. Der Imperator wird durch 23 Messerstiche getötet.

Unser heutiges Caesar-Bild lebt noch stark von Theodor Mommsen. Der stilisiert den Diktator im 19. Jahrhundert zum politischen Genie: als "das Vollkommene". Der römische Geschichtsschreiber Sueton sieht eher den eitlen Machtmenschen mit "hässlicher Glatze". Für heutige Historiker liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Gaius J. Caesar, röm. Heeresführer (Geburtstag, 13.07.100 v Cr.)

WDR ZeitZeichen 13.07.2021 14:54 Min. Verfügbar bis 14.07.2099 WDR 5


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Vorgezeichneter Karriereweg

Geboren wird Caesar 100 vor Christus in Rom. Er gehört zum Senatsadel, der seit Jahrhunderten die Staatsgeschicke lenkt. Für die Kaste zählen nur Politik und Krieg. Cäsars Weg ist deshalb vorgezeichnet: Um an politische und damit auch militärische Posten zu kommen, gibt es eine festgelegte Karriereleiter.

Caesar ist ehrgeizig, risikobereit und eingebildet. Er gilt als Liebhaber einflussreicher Frauen. Für seine politische Karriere sponsert er Spiele und Gladiatorenkämpfe, verteilt Spenden und Bestechungsgelder – ohne liquide zu sein. Als ihm als Teil seiner Ämterlaufbahn das südliche Spanien als Provinz zugesprochen wird, muss er seinen Gläubigern einen reichen Bürgen präsentieren, um abreisen zu dürfen.

Vom Konsul zum Diktator

59 vor Christus wird Caesar Konsul. Im Jahr darauf übernimmt er die Statthalterschaft über Provinzen im Norden. Damit beginnt seine Eroberung Galliens. In sieben Büchern schildert er seinen Krieg um Gallien – mit sich selbst in der dritten Person. Nach sieben Jahren ist es soweit: Ganz Gallien ist unterworfen. Und Cäsar ist reich: Unterjochte Völker auszubeuten ist ein lukratives Geschäft. Im Jahr 49 vor Christus marschiert Caesar mit seinen Legionen nach Rom. Innerhalb von drei Monaten hat er die Kontrolle über ganz Italien.

Nun greift Caesar nach der Alleinherrschaft über das römische Weltreich. Ein weiterer Bürgerkrieg erfasst das ganze Imperium und führt den Feldherrn bis nach Ägypten. Fast ein halbes Jahrzehnt dauern die Kämpfe, dann ist Caesar am Ziel. Er lässt sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen.

Zeit der Cäsaren

Das bringt die Anhänger der alten Republik endgültig gegen ihn auf. Längst hat sich eine Opposition im Senat formiert. Laut Sueton wollen 60 Verschwörer den Tyrannenmord. Möglicherweise weiß Caesar davon, lässt es aber geschehen. Am Vorabend des Attentats sagt er angeblich: "Ich habe genug gelebt für meinen Ruhm."

An den "Iden des März" des Jahres 44 vor Christus ist es soweit: Caesar betritt zum letzten Mal die Kurie des römischen Senats, als sich die Verschwörer mit Dolchen auf ihn stürzen. Nach seinem Tod beginnt ein neuer Bürgerkrieg. Die Römische Republik hat ausgedient.

Autor des Hörfunkbeitrags: Marko Rösseler
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 13. Juli 2021 an Julius Caesar. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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