Kaiser Claudius

13. Oktober 54 n.Chr. – Tod des römischen Imperators Claudius

Stand: 13.10.2019, 00:00 Uhr

Rom 54 nach Christus. Es ist Herbst, die Zeit der Pilze. Kaiser Claudius lädt zum Bankett mit warmen Speisen, Wein und Früchten. Auf dem Speiseplan steht auch "Amanita Caesarea", der Kaiserling, der beste aller Speisepilze, der ausschließlich dem Kaiser vorbehalten ist. Auf Naschen steht die Todesstrafe.

Claudius' Frau Agrippina wittert ihre Chance. Ihr Ziel ist es, den Gatten zu töten und ihren Sohn Nero auf den Thron zu hieven. Die stadtbekannte Giftmischerin Locusta präpariert ihr ein Prachtexemplar des Kaiserlings mit Akonitin, gewonnen aus Blauem Kaiserhut. Aber Claudius übergibt sich, bekommt Durchfall. Aus Angst, er könnte überleben, ruft Agrippina ihren Komplizen, den griechischen Leibarzt Xenophon. Erst eine vergiftete Pfauenfeder, dem Kaiser in den Mund gesteckt, macht ihm den Garaus.

Claudius, römischer Kaiser (Todestag 13.10. 54 n. Chr.)

WDR 2 Stichtag 13.10.2019 04:16 Min. Verfügbar bis 10.10.2029 WDR 2


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Verschrien als verschrobener Gelehrter

Ob sich der Tod des Claudius wirklich so zugetragen hat, gilt heute als umstritten. Als Zeugen dienen die Geschichtsschreiber Sueton und Tacitus, die Jahrzehnte nach dem letzten Mahl des Kaisers geboren werden. Laut Seneca könnte Claudius auch an Fieber gestorben sein.

Fest steht, dass Claudius im August des Jahres 10 vor Christus in der römischen Kolonie Lugdunum, dem heutigen Lyon, als Großneffe von Kaiser Augustus geboren wird. Mit 51 Jahren wird er nach einer Verschwörung zum Kaiser ernannt. Er hinkt und stottert, was ihm die Häme von Satirikern einbringt. Dass er Geschichte studiert hat und fließend Griechisch spricht, bringt ihm den Ruf ein, ein verschrobener Gelehrter zu sein.

Gefeiert als Feldherr

Dabei handelt Claudius politisch teils recht klug – aber auf Anraten freigelassener Sklaven, die er in hohe Ämter bugsiert, was Teile des Senats ungern sehen. Unter seiner Regentschaft gelingt es endlich, Britannien dem Imperium Romanum einzuverleiben.

Insgesamt ist Claudius viermal verheiratet. Seine dritte Ehefrau Messalina, Sinnbild für sexuelle Ausschweifung, lässt er erdrosseln. Anfang 49 heiratet er Agrippina die Jüngere, Gründerin Kölns. Am 13. Oktober 54 ist er tot.

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