Joseph Vilsmaier kommt 1961 zur Bavaria Film - als Kaffeeholer und Materialassistent. Er wird Assistent an der dritten Kamera, Assistent an der zweiten, an der ersten. Nach elf Jahren macht er den ersten Film als Kameramann. Über 200 Fernsehfilme sollen es werden.
1985 hört Vilsmaier von der Bäuerin Anna Wimschneider, die ein Buch über ihr Leben geschrieben hat. Vilsmaier verschuldet sich und kauft für 100.000 Mark die Rechte an dem Buch mit dem Titel "Herbstmilch". Erstmals ist er nicht nur Kameramann, sondern auch Regisseur und Produzent. Der Film wird ein großer Erfolg und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Über zwei Millionen Zuschauer sehen ihn im Kino.
In seinen Filmen wirft Vilsmaier einen nostalgischen Blick auf sein eigenes Leben. Bei "Herbstmilch" ist es seine Kindheit. "Rama Dama" ist seine Erinnerung an den Krieg. Dann "Stalingrad" - wo drei seiner Brüder gefallen sind.
Vilsmaier ist selbst schon sterbenskrank, als er eine Komödie über den Tod dreht. "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" mit Michael "Bully" Herbig in der Rolle des Todes. Die Premiere erlebt Joseph Vilsmaier nicht mehr. Im Februar 2020 wird er im Alter von 81 Jahren vom Boandlkramer abgeholt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Martina Meißner:- Wie aus dem Bettwäschevertreter der Kameramann Vilsmaier wird,
- dass seine Arbeit ihn auch mit seiner Frau Dana Vávrová zusammenbringt,
- wie Vilsmaier sich für den Film "Schlafes Bruder" ein Kulissendorf "ausschnapst",
- warum Vilsmaier sein Leben als "Fasching" bezeichnet.
Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:- Rüdiger Suchsland, Filmkritiker
- Ulrich Limmer, Drehbuchautor
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Martina Meißner
Redaktion: Gesa Rünker
Onlineproducerin: Vera Kettenbach