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Todestag Camille Saint-Saens, Komponist

16. Dezember 1921 - Der Komponist Camille Saint-Saëns stirbt in Algier

Stand: 08.12.2021, 12:36 Uhr

Pianist, Organist und vor allem Komponist: Der Franzose Camille Saint-Saëns gehört zu den produktivsten Musikern seiner Zeit. Aber er gilt auch als unnahbar.

Berühmt wird Camille Saint-Saëns mit Verzögerung. 1886 komponiert er für einen Freund und dessen Konzertgesellschaft einen Karnevalsscherz. Doch nach der Uraufführung verbietet der Komponist jede weitere Veröffentlichung. Er befürchtet, dass dadurch sein gesamtes Schaffen lächerlich gemacht werden könnte.

Camille Saint-Saens, franz. Komponist (Todestag, 16.12.1921)

WDR ZeitZeichen 16.12.2021 15:00 Min. Verfügbar bis 17.12.2099 WDR 5


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Das Gegenteil ist der Fall: Drei Monate nach dem Tod von Saint-Saëns veröffentlicht sein Verleger den "Karneval der Tiere". Das Werk wird schnell zum populärsten Musikstück von Saint-Saëns. "Der Schwan", "Das Aquarium", die "Schildkröten" und "Fossilien" sind heute Evergreens.

Musikalisches Wunderkind

Geboren wird Camille Saint-Saëns am 9. Oktober 1835 in Paris. Schon früh zeigt sich seine musikalische Begabung. Die Noten für seine erste Komposition bringt er mit drei Jahren und fünf Monaten zu Papier. "Die Behauptung, man habe mich mit der Peitsche ans Klavier getrieben, gehört in den Bereich der Legende", sagt er später.

Camille studiert am Konservatorium Orgel und wird Organist an Pariser Kirchen. Als er beginnt, Opern zu schreiben, stockt seine Karriere. Die ersten beiden Bühnenwerke werden ausgepfiffen. Der Erfolg führt schließlich über Deutschland. 1877 bringt Franz Liszt "Samson et Dalila" in Weimar zur Uraufführung. Sie ist eine von 13 Opern von Saint-Saëns.

"So wie ein Apfelbaum"

Doch Saint-Saëns will sich nicht auf die Gattung "Oper" festlegen. Er schreibt fünf Sinfonien, fünf Klavierkonzerte, drei Violinkonzerte und zwei Konzerte für Violoncello. Auch seine Kammermusik sei wegweisend, bilanziert der Musikwissenschaftler Michael Stegemann: "Camille Saint-Saëns war der bedeutendste französische Komponist in der zweiten Hälfte des 19. und im frühen 20. Jahrhundert."

Über sich selbst sagt Saint-Saëns: "Im Hervorbringen meiner Werke folge ich einem Gesetz meiner Natur, so wie ein Apfelbaum Äpfel hervorbringt." Er sei für Lob und Kritik kaum empfänglich. Doch Anfeindungen treffen ihn trotzdem: "Ich möchte geliebt werden und verstehe gar nicht, dass man mich hasst."

Unter Pseudonym im Hotel

Saint-Saëns gilt als Einzelgänger. Immer wieder verschwindet er aus Paris und hält sich eine Weile auf den Kanarischen Inseln, in Algerien, Ägypten, Indochina oder im damaligen Ceylon auf. Schließlich löst er seine Wohnung in Paris auf und lebt jahrelang im Hotel - teilweise unter falschem Namen, um nicht erkannt zu werden.

Camille Saint-Saëns stirbt am 16. Dezember 1921 im Alter von 86 Jahren in Algier. An Heiligabend wird er in Paris mit einem Staatsbegräbnis geehrt.

Autor des Hörfunkbeitrags: Christoph Vratz
Redaktion: Hildegard Schulte

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 16. Dezember 2021 an Christoph Vratz. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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