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"Annie get Your Gun", Filmfoto 1950

16. Mai 1946 - Uraufführung des Musicals "Annie get your gun"

Stand: 08.05.2021, 11:39 Uhr

Es ist der Abend des 16. Mai 1946. Mehr als 1.400 Zuschauer verfolgen im New Yorker Imperial Theatre am Broadway das neue Musical von Irving Berlin: "Annie get your gun".

Urauführung des Musicals "Annie Get Your Gun" (am 16.05.1946)

WDR Zeitzeichen 16.05.2021 14:29 Min. Verfügbar bis 17.05.2099 WDR 5


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Mit dem Song "There‘s no business like show business" beschert der musikalische Autodidakt Irving Berlin der amerikanischen Unterhaltungsindustrie eine Art Branchen-Hymne. Geschrieben hat er das Lied jedoch für das Western-Musical "Annie get your gun".

Wie den meisten Evergreens haftet auch dieser Nummer die Anekdote an, es hätte sie um ein Haar gar nicht gegeben: Offenbar schaut der Produzent von "Annie get your gun" - der berühmte Broadway-Komponist Richard Rodgers - beim Zuhören sehr konzentriert, was Berlin als Missfallen deutet. Er bietet an, den Song zu streichen - was glücklicherweise abgelehnt wird.

Zwar ist "There‘s no business like show business" längst nicht der einzige Hit, den Berlin für das Musical komponiert. Doch er ist sicher mit dafür verantwortlich, dass "Annie get your gun" zum größten Bühnenerfolg seines Lebens wird.

Musikalisches Denkmal

Am 16. Mai 1946 wird das Stück im New Yorker Imperial Theatre am Broadway uraufgeführt. Mehr als 1.400 Musical-Fans verfolgen die Romanze zwischen den Kunstschützen Annie Oakley und Frank Butler. Butler ist der unangefochtene Star-Schütze in der Wildwest-Show von Buffalo Bill. Annie das naive Mädchen vom Land, das ihn im Wettbewerb herausfordert - und gewinnt.

Berlins Musical beruht auf einer wahren Geschichte. Es greift das Leben der 1860 geborenen Annie Oakley auf. Als umjubelte Western-Schützin bereist sie die gesamte USA und tritt sogar im fernen Europa auf. Ihr Mann Frank Butler ist ebenfalls Kunstschütze, kümmert sich als Assistent und Manager aber vor allem um die Geschäfte seiner Ehefrau.

Die amerikanische Librettistin Dorothy Fields spitzt deren Romanze für "Annie get your gun" dramaturgisch zu und schafft damit etwas Neues in der Geschichte des Musicals. Während bis dahin eher leichte Shows mit lose aneinandergereihten Songs kommerziell erfolgreich waren, gibt es bei "Annie get your gun" einen durchgehenden Handlungsablauf.

Romanze in Wildwest-Manier

Anders als im wahren Leben kann es Butler im Musical nicht ertragen, dass Oakley die bessere Schützin ist. Diese Rivalität führt dazu, dass sie sich nicht näher kommen können, obwohl sie ineinander verliebt sind. Erst als Oakley ihn im finalen Wettschießen gewinnen lässt, kann Butler über seinen Schatten springen.

Die Liebesgeschichte mit Hindernissen kommt beim Publikum an. Am Broadway steht "Annie get your gun" 1.147 mal auf dem Spielplan. Es ist zudem das erste Musical, dessen Uraufführung live im Radio übertragen wird. In Deutschland kommt es 1963 auf die Bühne.

Zum Erfolg von "Annie get your gun" trägt 1950 die Verfilmung des Musicals bei. Für die "Beste Filmmusik" gibt es im Jahr darauf sogar einen Oscar - sicher auch dank der Broadway-Hymne "There’s no business like show business".

Autor des Hörfunkbeitrags: Thomas Mau
Redaktion: Ronald Feisel​

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