ZeitZeichen
20.06.1948 - Währungsreform tritt in Kraft
Stand: 01.04.2016, 16:25 Uhr
Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Reichsmark fast nichts mehr wert. Die Nationalsozialisten hatten die Kriegsvorbereitungen und dann den Krieg selbst durch eine inflationäre Geldvermehrung finanziert.
Von Martina Meissner
Die alliierten Besatzer ließen die Reichsmark zunächst als Zahlungsmittel im Umlauf und druckten für den eigenen Bedarf noch reichlich "Militärmark" nach. Doch das lähmte den Wiederaufbau. Unternehmen konnten keine Gewinne machen - also produzierten sie wenig und horteten lieber. Das wurde noch verstärkt als das Gerücht von einer neuen Währung umging.
Am 18. Juni 1948 erfuhren die Bewohner der Westzonen über den Rundfunk, dass sie am Sonntag die neue Deutsche Mark an den Ausgabestellen für Lebensmittelkarten erhalten würden. Pro Kopf durften lediglich 60 Reichsmark eins zu eins in die neue Währung umgetauscht werden - 40 Mark sofort, 20 Mark nach zwei Monaten. Wer Geld angespart hatte, war Verlierer, wer Waren gehortet hatte, Gewinner.
Wie durch ein Wunder füllten sich die Schaufenster und die deutsche Wochenschau kommentierte angesichts der Fülle auf den Wochenmärkten: "Über Nacht wurde das Obst reif".
Redaktion: Michael Rüger