Arbeitspflicht für Asylbewerber – der richtige Weg?
Asylsuchende ohne Bleibeperspektive zu gemeinnütziger Arbeit verpflichten, Menschen mit Bleibeperspektiven den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Darüber diskutiert aktuell die Politik. Ist das der richtige Weg – für die Migranten und für unseren Arbeitskräftemangel? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Bislang dürfen Asylsuchende in den ersten Monaten in Deutschland nicht arbeiten. Nach wie vielen Monaten sie eine Arbeitserlaubnis beantragen können, hängt von zahlreichen Faktoren ab: Wenn sie aufgrund ihres Status dazu verpflichtet sind in einer Aufnahmeeinrichtung zu leben, kann das bis zu neun Monate dauern. Viele Migrationsforscher bemängeln das, weil die Menschen zum Nichtstun verurteilt seien, auch wenn sie arbeiten wollten und könnten.
Jetzt diskutieren die Länderchefs auf ihrer Ministerpräsidentenkonferenz über Änderungen. Vor allem Asylsuchende, die etwa aufgrund ihrer Herkunft keine Bleibeperspektive haben, sollen leichter zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet werden können. Auf der anderen Seite soll Menschen mit einer Aussicht auf Anerkennung als Flüchtling der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden.
Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass sich ein Teil der Geflüchteten schwer tut, eine Arbeit, vor allem eine qualifizierte, zu finden. Ein Grund sind oft fehlende Sprachkenntnisse und Vorbildung bzw. Ausbildung. Der Weg zu einer Ausbildung und einem qualifizierten Job ist oft lang. Auf der anderen Seite fehlen mancherorts Sprachkurse und Bildungsprogramme, die den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.
Finden Sie es richtig, wenn Geflüchtete mit Bleibeperspektive schneller arbeiten dürfen? Was halten Sie von der Idee, Geflüchtete zu gemeinnütziger Arbeit verpflichten zu können? Was kann das bringen? Für wie wichtig halten Sie den Faktor Arbeit für eine gelingende Integration? Können Geflüchtete helfen, den Fachkräftemangel und demografischen Wandeln abzufedern? Was braucht es für eine gelungene Integration?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Dr. Wido Geis-Thöne, Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Migrationsfragen am Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Redaktion: Ulrich Horstmann und Moritz Folk
