Bei den steigenden Krankenkassenbeiträgen geht es konkret um den Anstieg des sogenannten Zusatzbeitrages, den die Kassen erheben, um ihre Kosten zu decken. Bei einem Einkommen von 3.000 Euro brutto bedeutet das ersten Rechnungen zufolge im Monat 12 Euro netto weniger. Zusatzbeiträge werden aber von den Kassen unterschiedlich erhoben, sodass sich ein Wechsel lohnen kann.
Für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist die prognostizierte Erhöhung der Beiträge historisch. Gründe seien neben Inflation und höheren Löhnen auch Ineffizienz: "Unser Gesundheitssystem ist das teuerste Gesundheitssystem in Europa und kann ausweislich seiner Qualität nicht überzeugen", so der SPD-Politiker.
Schon jetzt schwanken die Beiträge zwischen den Krankenkassen stark. Erhebt eine Kasse erstmalig einen Zusatzbeitrag oder erhöht diesen, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Dieses gilt bis zum Endes des Monats, in dem der Zusatzbeitrag erhöht wird.
Die Kassen hatten sich bereits im August gegen die Ankündigung einer Erhöhung ausgesprochen und warfen Gesundheitsminister Lauterbach vor, tatenlos steigenden Beiträgen zuzusehen: "Statt eines Maßnahmenplans, wie die Versorgung der rund 75 Millionen gesetzlich Versicherten endlich wieder auf eine solide finanzielle Basis gestellt werden kann, kündigt er anscheinend gleichmütig immer weiter steigende Zusatzbeiträge an", sagte Spitzenverbandschefin Doris Pfeiffer.
Sind Sie mit dem zufrieden, was unser Gesundheitssystem leistet? Wie gehen Sie mit den steigenden Kosten um? Wechseln Sie die Krankenkasse? Sollten Leistungen gekürzt werden, damit die Kosten gleich bleiben – oder ist mehr Geld der richtige Weg?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Hermann-Josef Tenhagen, Wirtschaftsjournalist (Finanztip)
Redaktion: Jonas Klüter und Gundi Große
