Was kann die Verantwortungsgemeinschaft?
2025 soll die von der Ampel vereinbarte "Verantwortungsgemeinschaft" kommen. Sie verspricht rechtliche Absicherung für verschiedene Lebensformen abseits der Ehe. Eine gute Idee, am Puls der Zeit? Oder wie blicken Sie auf dieses Konzept? Diskutieren Sie mit im WDR5 Tagesgespräch!
Sich gegenseitig absichern, ohne in einer Paarbeziehung oder Ehe zu leben: Das verspricht die von der Ampel-Regierung im Koalitionsvertrag vereinbarte "Verantwortungsgemeinschaft". Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat dazu nun entsprechende Eckpunkte vorgestellt. Im Herbst wolle er den Entwurf ins Kabinett bringen, in Kraft treten könnte die Regelung dann 2025.
Was genau mit dem Modell alles geregelt werden soll, ist noch unklar. Fest steht: Die Option soll Gemeinschaften von zwei bis sechs Personen einschließen, rechtlich Verantwortung für einander zu übernehmen. Das könnte etwa Freundschaften oder Wohngemeinschaften einschließen. Wer so eine Verantwortungsgemeinschaft eingeht, könnte zum Beispiel ein Auskunftsrecht beim Arzt erhalten. Auf steuerliche Regelungen oder das Eltern-Kind-Verhältnis soll es aber keinen Einfluss haben.
Dabei geht es um mehr als konkrete rechtliche Regelungen – Buschmann spricht auch von einem "symbolischen Mehrwert" und von der Anerkennung verschiedener Lebensmodelle. Kritik kommt vor allem aus Union: Die Reform sei überflüssig oder berge die Gefahr, Vielehen zu ermöglichen. In anderen Ländern gibt es bereits alternative rechtliche Modelle zur Ehe: In Frankreich bietet etwa der "PACS" schon seit 1999 die Möglichkeit einer eheähnlichen Partnerschaftsschließung.
Verantwortung übernehmen, ohne Ehe, auch für mehr als eine Person: Was halten Sie von der Möglichkeit der Verantwortungsgemeinschaft? Welche Aspekte des Zusammenlebens sollte sie regeln? Wäre eine Verantwortungsgemeinschaft auch ein Modell für Sie oder Menschen in Ihrem Umfeld? Oder sehen Sie die geplante Regelung skeptisch?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Ria Schröder, FDP-Bundestagsfraktion, stv. Vorsitzende im Rechtsausschuss
Redaktion: Julian Troost und Beate Wolff
