Bundeswehroffizier im Klassenzimmer

Müssen Schulen mehr auf Kriege und Krisen vorbereiten?

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger befürwortet Zivilschutzübungen an Schulen für den Kriegsfall, globale Bedrohungen sollten im Unterricht mehr thematisiert werden. Ist das angemessen? Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

Auf Krisen, Naturkatastrophen, Kriege oder die Pandemie ist unsere Gesellschaft und mit ihr auch Schüler und Schülerinnen wenig vorbereitet. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) spricht sich dafür aus, an Schulen mehr über sicherheitspolitische Fragen zu sprechen, Zivilschutzübungen abzuhalten und auch Jugendoffiziere in die Schulen einzuladen, die berichten "was die Bundeswehr für unsere Sicherheit tut". Junge Menschen müssten die Bedrohungen der Freiheit kennen und mit den Gefahren umgehen können, erklärte sie im Interview mit der Funke Mediengruppe.

Zuspruch erhält die Ministerin von Stefan Düll, dem Vorsitzenden des Deutschen Lehrerverbands, der ihren Vorschlag "sinnvoll" nannte. Jugendoffiziere könnten für "Inhalte für den Politikunterricht und das fächerübergreifende Ziel der Demokratie- und Friedenserziehung" zum Einsatz kommen.

Die Lehrergewerkschaft VBE lehnt dagegen diese Forderung strikt ab. Das sei Aufgabe von geschulten Pädagogen und nicht von Vertreterinnen und Vertretern großer privatwirtschaftlicher Unternehmen, der Bundeswehr oder der Politik. Auch aus der CDU kommt Widerspruch: "Wir müssen unsere Kinder schultüchtig machen und nicht kriegstüchtig", erklärt der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Jarzombek, und Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) ergänzte: "Es hilft nicht, der Bevölkerung und insbesondere Kindern und Jugendlichen Angst zu machen."

Zivilschutzübungen, wie sie die Ministerin fordert, gibt es bereits zum Beispiel in Großbritannien und auch in einigen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt oder Rheinland-Pfalz. 

Was meinen Sie? Für wie wichtig halten Sie Zivilschutzübungen in den Schulen? Sind sie hilfreich oder schüren sie nur Ängste? Müssen die Schulen mehr über aktuelle Kriege und Krisen vermitteln? Erfüllen sie damit ein Bedürfnis der Schülerinnen und Schüler, die zu wenig über globale Bedrohungen wissen? Ist es gut, dass im Rahmen des Unterrichts auch Jugendoffiziere der Bundeswehr zum Einsatz kommen?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Andreas Bartsch, Präsident des Lehrerverbands NRW

Redaktion: Thomas Vehling und Valentina Dobrosavljević

Müssen Schulen mehr auf Kriege und Krisen vorbereiten?

WDR 5 Tagesgespräch 19.03.2024 45:35 Min. Verfügbar bis 19.03.2025 WDR 5


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