Pflegenotstand: Wie gehen Sie damit um?
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Es fehlen Pflegekräfte und Pflegeplätze. Die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen. Aber Geld allein wird nicht reichen. Wie gehen Sie damit um – als Anghöriger eines Pflegebedürftigen, als Pflegerin oder als Betroffener? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Anfang der Woche hatte Karl Lauterbach von einem "explosionsartigen Anstieg" der Zahl der Pflegebedürftigen gesprochen. "Zu den sehr alten, pflegebedürftigen Menschen kommen die ersten Babyboomer, die nun ebenfalls pflegebedürftig werden", sagte der Bundesgesundheitsminister. Erstmals gebe es zwei Generationen, die gleichzeitig auf Pflege angewiesen seien: "Die Babyboomer und deren Eltern."
Nun erklärten mehrere Krankenkassen, dass die Beiträge zur Pflegversicherung 2025 angehoben werden müssten. Das sei nötig, um die Zahlungsfähigkeit des Gesamtsystems sicherzustellen. Als weiteres Problem kommt ein Mangel an Pflegekräften hinzu. Bis 2034 fehlen voraussichtlich 500.000 Mitarbeiter, sagt Christine Vogler, Verbandspräsidentin des Deutschen Pflegrates.
Durch die wachsende Lebenserwartung benötigten immer mehr Menschen Pflege. Plätze in Pflegeheimen sind rar und oft teuer. Also kümmern sich viele Angehörige. Das ist zeitintensiv und oft nervenaufreibend. Manche müssen sich dann um Eltern und die eigenen Kinder kümmern. Eine Mammutaufgabe, die es zu meistern gilt. Auf angekündigte Reformen können diese Menschen nicht warten. Pflege findet jeden Tag statt – oft 24 Stunden.
Wie gehen Sie in ihrem Alltag mit den Engpässen bei der Pflege um – als Angehöriger eines Pflegebedürftigen, als Pflegerin oder als Betroffener? Kennen Sie Beispiele für gute, gelungene Pflege und Pflegeangebote? Kümmern Sie sich selbst um ihre hilfsbedürftigen Eltern, Geschwister oder Freunde? Welche Hilfsangebote für die Pflege kennen Sie? Welche Angebote und Hilfen würden Sie sich wünschen? Bereiten Sie sich auf ihre eigene mögliche Pflegebedürftigkeit vor? Welche politischen Weichen müssen gestellt werden, damit Pflege nicht immer mit Notstand in Verbindung gebracht wird?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW
Redaktion: Willi Schlichting und Moritz Folk