20 Tage Krankheitstage im vergangenen Jahr: Das ist ein Rekord. Häufig sind es Husten, Schnupfen – also die klassischen Erkältungen –, die uns lahmlegen. Die neuesten Zahlen haben verschiedene Krankenkassen ermittelt. Es gehen aber auch weiterhin Menschen zur Arbeit, die sich das zutrauen, auch aus Solidarität gegenüber den Kolleginnen und Kollegen. Rund die Hälfte aller Befragten entscheidet sich trotz Schmerzen zu arbeiten, beispielsweise wenn Kopf oder Rücken Probleme machen. Ein Viertel geht auch schniefend ins Büro.
Corona hat viel verändert: Generell gilt seit Anfang Dezember, dass Patientinnen und Patienten bei leichteren Erkrankungen nicht mehr beim Arzt erscheinen müssen, um eine Krankschreibung zu erhalten. Die telefonische Beratung mit der Ärztin, dem Arzt reicht aus. Blickt man auf die Statistik vor der Pandemie zurück, wird klar: Die Arbeitsausfälle jetzt sind insgesamt höher als noch vor Corona. Warum, ist unklar. Für die Unternehmen bedeutet das finanzielle Verluste: rund 26 Milliarden Euro, rechnet der Verband der forschenden Pharmaunternehmen vor. Der Rekordkrankenstand 2023 soll auch mitverantwortlich für die derzeitige Rezession sein. Selbständige wägen noch einmal mehr ab, bevor sie die Arbeit und damit die Einkünfte ruhen lassen.
Wann melden Sie sich krank? Eigene Gesundheit, Schutz der anderen, finanzielle Aspekte: Wie entscheiden Sie? Sind bei Ihnen im Team aktuell viele außer Gefecht gesetzt? Hat Corona ihr Gesundheitsempfinden verändert? Achten Sie seit der Pandemie mehr auf Ihr Wohlbefinden und das Ihrer Kolleg:innen? Wird Ihrer Meinung nach der "gelbe Schein" zu schnell gezückt? Arbeitsplatzsicherheit, Schutz und Prävention: Was könnte gegen die hohen Krankenstände helfen? Was erwarten Sie da von ihren Chefs?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Prof. Dr. Rainer Wieland, Leiter des Masters Arbeits- und Organisationspsychologie an der Bergischen Universität Wuppertal
Redaktion: Willi Schlichting und Heiko Hillebrand
