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WDR 5 - Tagesgespräch mit Elif Senel
 Rund 500 Einwohner Barcelonas protestierten gegen den Massentourismus während einer Ausstellung von Formel-1-Rennwagen in der spanischen Stadt.

Zu viel Tourismus: Neue Regeln für das Reisen?

Griechenland will Kreuzfahrten einschränken, in Spanien protestieren Einheimische seit Wochen gegen den Massentourismus. Bedenken Sie das, wenn Sie reisen? Müsste sich auch Ihrer Meinung nach etwas ändern? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

Umweltzerstörung und extremer Wasserverbrauch – um die negativen Folgen des Massentourismus zu begrenzen, plant die griechische Regierung, Kreuzfahrten zu den griechischen Inseln einzuschränken, wie Premierminister Kyriakos Mitsotakis in einem Interview angekündigt hat. Möglich sei das etwa durch die Einführung von Ausschreibungsverfahren oder eine geringere Anzahl an Anlegeplätzen.

Was die Kreuzfahrten für die Inseln und ihre Bewohner laut Mitsotakis besonders problematisch macht: Die Schiffs-Touristen tragen maßgeblich zur Überfüllung der Inseln bei. Geschäfte, Restaurants und Hotels profitieren kaum von ihnen – da sie meist auf den Schiffen essen und übernachten. Und schließlich könnten die Massen an Kreuzfahrt-Gästen sogar andere Touristen abschrecken, die eigentlich Geld auf den Inseln lassen würden.

Auch in Spanien hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder zum Teil große Proteste gegen den Massentourismus und seine Folgen gegeben – unter anderem auf Mallorca, in Barcelona, auf den Kanaren und in Andalusien.

So machten etwa in Malaga die Organisatoren der dortigen Demonstration die immer größer werdende Zahl an Touristen und Ferienwohnungen für die Wohnungsnot in der Stadt verantwortlich. Der Vorwurf: Mieten und Immobilienpreise sind in Folge des Touristenansturms so stark gestiegen, dass Einheimische diese nicht mehr bezahlen können.

Manchmal sind wir selbst Teil des unerwünschten Massentourismus. Ist Ihnen das bewusst? Wie gehen Sie damit um? Würden Sie auf beliebte Reiseziele verzichten – etwa Venedig oder Amsterdam oder auf die Reise nach Mallorca? Haben Sie Verständnis für die Demonstranten? Spielen die möglichen Folgen für die einheimische Bevölkerung bei Ihrer Urlaubsplanung eine Rolle? Ist nicht der Urlaub an sich das Problem, sondern lediglich die Art und Weise? Brauchen wir neue Regeln, um die negativen Auswirkungen des Tourismus zu begrenzen? Und falls ja: Wie könnten die aussehen?  

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Prof. Dr. Valentin Groebner

Redaktion: Willi Schlichting und Beate Wolff