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23.03 - 06.00 Uhr ARD Infonacht
Eine verschwommene Aufnahme einer Menschenmenge

An welche Verhältnisse müssen wir uns gesellschaftlich anpassen? Und wie?

In einer Welt im Krisenmodus ist Anpassung unabdingbar. Persönlich, aber auch gesellschaftlich. Anpassung dient der Selbsterhaltung; Anpassung bedeutet Resilienz. Leben wir in einer Anpassungsgesellschaft?

Die "Wucht der Verhältnisse", wie der Soziologe Philipp Staab unsere Lebensumstände beschreibt, kann ungeheuer bedrängend und geradezu überwältigend sein. Auch die Politik wird so getrieben davon, dass sie teils nur Krisenmanagement betreiben kann, statt Gegenwart und Zukunft zu gestalten.

Philipp Staab

Soziologe Philipp Staab

Persönlich wie auch gesellschaftlich und politisch scheint es also gar keine andere Wahl zu geben als eine gewisse Anpassung. Das ist nicht zuletzt eine ökonomische Frage. Der Einzelne wird, auch im Zeichen zu erwartender Wohlstandsverluste, in eine passivere Rolle gedrängt. Ihm wird stetig wachsender Druck auferlegt. Ist da Selbstentfaltung, immerhin ein Leitmotiv liberaler Gesellschaften, überhaupt noch möglich? Anpassung war zunächst ein zentrales Thema der Ökonomie des Neoliberalismus seit den 1980er Jahren. Seitdem hat sich aber einiges geändert: Anpassung ist zu einem Kern auch politischer Programme geworden, denen es nicht nur um wirtschaftliche Dynamik geht, sondern um Sicherheit und Stabilität. Resilienz – und der Erhalt des Status Quo. Selbsterhaltung statt Selbstentfaltung?

Anpassung scheint in unseren Zeiten jedenfalls fast unvermeidlich. Eine Tatsache. Und es gibt ja auch viele Momente und Ebenen, wo sie gut gelingt. Das wiederum wirft die Frage auf, ob sich mit dem Potential der Anpassung nicht auch noch viel gezielter, kreativer und produktiver umgehen lässt: Könnte die Anpassung zu einem konstruktiven Leitmotiv gesellschaftlichen und politischen Handelns taugen?

Welche Rolle spielt die Anpassung in dieser Gesellschaft, in diesen Zeiten? Kann die Anpassung möglicherweise sogar ein gesellschaftlich Leitmotiv sein? Wie passen Sie sich den Verhältnissen an?

Hörer:innen können mitdiskutieren unter 0800 5678 555 oder per Mail unter philo@wdr.de.

Redaktion: Gundi Große

Philipp Staab: Anpassung

WDR 5 Das philosophische Radio 26.02.2024 54:31 Min. Verfügbar bis 25.02.2025 WDR 5


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