"Die Unbeugsamen" Teil 2 läuft als Fortsetzung des ersten Dokumentarfilms, den Torsten Körner vor drei Jahren veröffentlichte. Darin portraitierte er Politikerinnen der Bonner Republik. Die Protagonistinnen des zweiten Teils sind Aktivistinnen und Künstlerinnen aus Ostdeutschland. In beiden Filmen geht es um weibliche Teilhabe.
Der Untertitel der neuen Doku "Guten Morgen, Ihr Schönen" ist einem literarischen Klassiker der DDR entlehnt: Maxie Wanders "Guten Morgen, Du Schöne" wurde Ende der 1970er-Jahre in der DDR zum Kultbuch. Sie verwendete darin eine Methode, die Körner sich für seinen Dokumentarfilm aneignet – das genaue Zuhören im biografischen Erzählen.
Die neue Dokumentation erzählt zum einen von dem aktiven Leben der Frauen in der DDR und von ihrer Transformationserfahrung. Denn der Wandel vom real existierenden Sozialismus hin zum Kapitalismus des Westens und die damit veränderten Rechte als Frauen verlangten allen viel ab. Für geborene Ostlerinnen stellte das ein Problem dar, denn die Netzwerke, die Frauen im "alten Osten" hatten, funktionierten mit den Menschen aus Westdeutschland, die nun herkamen, um Institutionen und Ausbildungsstätten anzugleichen, nicht mehr.

Redaktion: Monika Kophal