"Nie zuvor in meinem Reporter-Leben hat Technologie so viel Begeisterung in mir ausgelöst; noch nie so viele Befürchtungen," sagt der Berliner Technik-Journalist Janosch Delcker. Fünf Jahre lang war er rund um die Welt unterwegs, um herauszufinden, wie der Stand der Dinge bei der KI-Forschung ist – und was in den kommenden Jahren zu erwarten sein wird.
An der Schnittstelle von Neurowissenschaften und Informatik, so Delcker, hat sich eine enorme Entwicklung ereignet. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Neurotechnik können zunehmend präziser menschliche Gedanken verstanden und analysiert werden. "Mind Reading AI wird unser Leben in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern, das scheint mit sicher."
Diese Entwicklungen bergen sehr viel Potential, zum Beispiel im gesundheitlichen Bereich; aber auch jede Menge Risiken, militärisch, wirtschaftlich, was Manipulationsmöglichkeiten angeht. Wie kann die Gesellschaft damit umgehen, wie kann man sich rüsten?
Janosch Delcker plädiert für einen bewussten Umgang im Persönlichen und für sinnvolle Regulierungen auf gesellschaftlicher Ebene. "Ich glaube, Regulierung ist extrem wichtig. Schlaue Regulierung, die Innovation nicht bremst, sondern in die richtige Richtung leitet."
Buchtipp
Janosch Delcker (2024): Der Gedanken-Code. München: C.H. Beck Verlag, Edition Mercator. 206 Seiten. €16. ISBN 978-3-406-82343-5.
Redaktion: Heiko Hillebrand