Es sind die letzten Minuten vor dem Auftritt. Die Hände werden langsam feucht, das Gemurmel hinter dem geschlossenen Vorhang wird leiser. Dann geht der Scheinwerfer an – und das Lachen im Gesicht muss sitzen. Auf der Bühne Berufskomiker zu sein ist für Schauspieler und Comedian Nico Stank Alltag geworden. Jeder seiner Auftritte ist so gut wie ausverkauft, seine witzigen Videos bei Social Media sind millionenfach geklickt.
Dahinter stecken viele Jahre Arbeit, eine fundierte Ausbildung und auch schmerzliche Erfahrungen im Geschäft. "Ich mag das Ruhrgebiet, in dem ich aufgewachsen bin, aber in Berlin konnte ich mich viel besser finden. Auch wenn meine ersten Auftritte in der Hauptstadt echt noch nicht gut waren."
Das ist heute anders: 2022 hat Nico Stank den Deutschen Comedypreis gewonnen. Er redet bei seinen Auftritten übers Dating, Queer-Sein, peinliche Situationen. Außerdem ist der 34-Jährige regelmäßig am Filmset zu sehen, unter anderem neben Elyas M’Barek. Hier spielt er sehr eigene Charaktere, die oft herausstechen.
"Mir wurde früher immer gesagt, dass ich durch meine Art schwierig zu besetzen bin. Das war auch als Musicaldarsteller so." Heute hat er mit seiner besonderen Persönlichkeit Erfolg, "weil ich mich nicht mehr verstelle! Aber das hat gedauert".
Wie er seine Rolle als Comedian und Schauspieler gefunden hat, warum es ihm wichtig, ist offen übers Schwulsein zu sprechen, und was passiert, wenn die Kamera aus ist – darüber spricht Nico Stank mit Anja Backhaus.
Redaktion: Heiko Hillebrand