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Tuergriff mit Schriftzug "Friede 1648"

Vorbild Westfälischer Friede? – Michael Rohrschneider

Vor 375 Jahren, am 24. Oktober 1648, beendete der Westfälische Friede das Chaos des Dreißigjährigen Krieges. Der Bonner Historiker Michael Rohrschneider ist überzeugt, dass man daraus für die Gegenwart lernen kann – für Europa und für den Nahen Osten.

Der Westfälische Friede von 1648 besteht aus zwei Friedensverträgen, die in Münster und Osnabrück, von verschiedenen Parteien mit unterschiedlichen Interessen geschlossen wurden – nach langen und komplexen Verhandlungen. Die Lage schien damals so komplex und aussichtslos wie die Kriege und Konflikte heute – sie wurde aber mit diesem ersten großen Friedenskongress der Neuzeit weitgehend befriedet.

Der Historiker Michael Rohrschneider forscht zum Westfälischen Frieden

Michael Rohrschneider leitet das Bonner Zentrum für Historischer Friedensforschung

"Die Erforschung des Westfälischen Friedens liefert uns zwar keine konkreten Rezepte und Werkzeuge zur Beilegung der Krieg und Konflikte der Staatenwelt des 21. Jahrhunderts, erlaubt aber mit dem Blick ins 17. Jahrhundert, Krieg und Frieden sowie die entsprechenden Übergänge und Mechanismen mit größerer Tiefenschärfte zu analysieren", sagt der Historiker Michael Rohrschneider, Direktor des Zentrums für Historischer Friedensforschung an der Universität Bonn.

Für Rohrschneider ist der Westfälische Friede "eine Analysefolie in der Frage, wie es die Zeitgenossen früherer Jahrhunderte geschafft haben, nach scheinbar nicht enden wollenden Kriegen schließlich doch noch zu einem Friedensschluss zu gelangen." Und dieser epochale politische Erfolg hat Wirkung bis in die Gegenwart – "ein Meilenstein zur Bildung des neuzeitlichen Staatensystems und Völkerrechts."

Redaktion: Julia Lührs

Vorbild Westfälischer Friede? – Michael Rohrschneider

WDR 5 Neugier genügt - Redezeit 24.10.2023 21:38 Min. Verfügbar bis 23.10.2024 WDR 5


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