"Wir alle sind Meister der Verstellung", sagt der Autor und Politikwissenschaftler Martin Hecht – und sieht darin auch nichts Verwerfliches. Schließlich sei Schein statt Sein etwas zutiefst Menschliches.
Inzwischen aber, so seine Beobachtung, hat die allgemeine Selbstvermarktung extreme Formen angenommen – noch nie spielte sie eine so wichtige Rolle. Wir lebten heute in einer Gesellschaft der Selbstdarsteller, "in der sich jeder unaufhörlich neu erfindet". Als neue Schlüsselqualifikation unserer Zeit indentifiziert er "soziale Geschmeidigkeit", die zunehmend über Erfolg und Misserfolg entscheidet.
Martin Hecht spricht darüber, warum wir uns ständig in Szene setzen, welche Formen der Selbstdarstellung er beobachtet und was das über unsere Gesellschaft aussagt.
Redaktion: Julia Lührs
Buchtipp
Martin Hecht (2024): Das geschmeidige Ich. Die Gesellschaft der Selbstdarsteller. Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf., 264 Seiten, 26 Euro, ISBN 978-3-8012-0684-0.