Live hören
WDR 5 - Tagesgespräch mit Ralph Erdenberger
Heinz Hilgers

30 Jahre Einsatz für Kinderrechte – Heinz Hilgers

Als Heinz Hilgers 1993 zum Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes gewählt wurde, war "elterliche Gewalt" gegen Kinder noch erlaubt. Der engagierte Streiter für die Rechte von Kindern beschreibt, wie sich die Lage für Kinder in Deutschland seitdem verändert hat.

Vor siebzig Jahren, 1953, wurde der Deutsche Kinderschutzbund gegründet. 1993 wurde Heinz Hilgers dessen Präsident bis zu seiner Pensionierung im Mai 2023.  Im Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte und die Situation der Kinder bemerkt Heinz Hilgers eine wachsende gesellschaftliche Spaltung: Zwei Dritteln der Kinder gehe es besser als jemals einer Kindergeneration zuvor. Für ein Drittel allerdings werde die Lage immer prekärer. Kinderarmut heute bedeutet für Hilgers nicht allein den möglichen Ausschluss von Freizeitbeschäftigungen, sondern fundamental den Mangel an Grundversorgung – von ausreichenden Mahlzeiten bis zu Kleidung.

Die Kindergrundsicherung, über die der Deutsche Bundestag zeitnah debattieren wird, könnte hier Abhilfe schaffen. Allerdings fürchtet Hilgers, dass von den ursprünglich weitreichenden Ansätzen am Ende nicht viel bleiben wird. Auch bei der Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz sieht er immer noch keinen entscheidenden Durchbruch.

Es sei einer Demokratie nicht würdig, wenn sich Politik und Staat nicht klar und eindeutig zu Kinderrechten positionieren würden, sagt er. Heinz Hilgers wünscht sich mehr gesellschaftliches und politisches Engagement.

Redaktion: Beate Wolff

30 Jahre Einsatz für Kinderrechte – Heinz Hilgers

WDR 5 Neugier genügt - Redezeit 14.08.2023 24:19 Min. Verfügbar bis 13.08.2024 WDR 5


Download