Im Konzentrationslager Theresienstadt haben die Nazis Häftlinge dazu gezwungen, die Kinderoper Brundibár auf die Bühne zu bringen, die 55 Mal gespielt wurde. Damit sollte das KZ als Musterghetto präsentiert und vorgetäuscht werden, dass es Jüdinnen und Juden dort gut ginge. Vor diesem Hintergrund erzählt das Musikdrama "Die Kinder der toten Stadt" von Kindern und Jugendlichen in Theresienstadt im Sommer 1944.
Über die intensive Arbeit mit den Rollen und die Beschäftigung mit Einzelschicksalen sollen Jugendliche Mitgefühl entwickeln und die Dimensionen des Holocaust nicht nur mit dem Verstand, sondern "auch mit dem Herzen verstehen lernen", sagt Sarah Kass. Die Paderborner Pädagogin hat das Projekt gemeinsam mit Autor Thomas Auerswald und Komponist Lars Hesse entwickelt. Zu dem Musikdrama (Uraufführung 2019) gibt es ein aufwendig produziertes Hörspiel auf CD und pädagogisches Begleitmaterial für Schulen. Damit geht das Autorenteam in diesem Schuljahr in den Unterricht, informiert in Workshops über die geschichtlichen Hintergründe und unterstützt die Jugendlichen bei der Inszenierung des Stücks.
Autorin: Silke Tornede
Redaktion: Beate Wolff