20 Jahre Nagelbombenanschlag Keupstraße
Am 9. Juni 2004 wurde die Keupstraße in Köln von einem Terrorakt erschüttert, der zahlreiche unschuldige Menschen verletzte und traumatisierte. Jahrelang wurden die Opfer als mögliche Täter verdächtigt. Meral Şahin und Mitat Özdemir erzählen, wie es den Menschen in der Keupstraße heute geht.
Die rechtsextremistische Terrorzelle NSU ließ am 9. Juni 2004 in der für ihre türkischen Restaurants und Geschäfte bekannten Keupstraße in Köln-Mülheim eine Nagelbombe explodieren lassen. 22 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Danach ermittelte die Polizei jahrelang in der türkischen Community auf der Keupstraße nach den Tätern. Ein ausländerfeindliches Tatmotiv wurde weitestgehend ausgeblendet. Erst sieben Jahre später stellte sich heraus, dass der NSU für den Anschlag verantwortlich war. Zu Unrecht verdächtigte Keupstraßen-Anwohner erwarten noch heute eine offizielle Entschuldigung für falsche Verdächtigungen und sind mit den Ermittlungsergebnissen über den Anschlag nicht zufrieden. Zudem belastet sie der schwelende Streit über die Errichtung eines Mahnmals.
Mit einem Kulturfest unter dem Motto "Birlikte" (Zusammenstehen) soll am 9. Juni an den NSU-Anschlag vor 20 Jahren erinnert und ein Zeichen gegen rechts gesetzt werden. Meral Şahin und Mitat Özdemir sind aktiv in der Interessengemeinschaft Keupstraße und auch in der Initaitive "Keuptraße ist überall". Sie sprechen darüber, wie es den Menschen und Geschäftsleuten 20 Jahre nach dem Nagelbombenanschlag auf der Keupstraße geht.
Redaktion: Lars Schweinhage