Er ärgert uns bei Fahrradfahren, fordert beim Segeln heraus, macht es uns schwer: der Gegenwind. Es heißt aber auch, der sprichwörtliche Gegenwind stärkt den Charakter, spornt uns zu Höchstleistungen an. Wer im Gegenwind steht, kann sich sportlich, unbeirrbar und heldenhaft zeigen. Ein laues Lüftchen ... ist was für Anfänger.
Und Politiker:innen im Gegenwind? Das ist Alltag. Bundeskanzler Olaf Scholz hat in der Neujahrsrede gesagt: "Wir kommen auch mit Gegenwind zurecht." Bei Diskussionen lockt uns Gegenwind erst richtig aus der Reserve. Diplompsychologe Andreas Steinhübel hat die "Gegenwindmethode" erfunden: Er begleitet Führungskräfte bei wichtigen Entscheidungsfragen und feuert Gegenargumente ab, spielt sozusagen den Gegenwind, damit die Klient:innen spüren, für welche Idee sie sich am leidenschaftlichsten einsetzen.
Gegenwind spielt auch in der Musik eine Rolle. Zum Beispiel beim Heavy Metal in Form einer Windmaschine. Für viele Bands gehört sie traditionell zum Bühnenquipment dazu und lässt gerade lange Rockermähnen lässig wehen. Das hat nicht nur ästhetische, sondern auch ganz praktische Gründe.
Autorinnen: Marcella Drumm und Simone Wienstroer
Redaktion: Gundi Große